Erdberger Brücke: Abriss mit Spezialschiff

In wenigen Tagen beginnt auf der Tangente der Abriss der Erdberger Brücke beim Knoten Prater. Dabei kommt erstmals ein Spezialabbruchschiff zum Einsatz, teilte die ASFINAG mit. Das Schiff spart viel Zeit: Die Bauzeit verkürzt sich um zehn Monate.

Die Vorgangsweise ist so einfach wie spektakulär: Im Donaukanal, der unter der Erdberger Brücke fließt, wird ein 90 Meter langes und zwölf Meter breites Pontonschiff positioniert, also eine Art Riesenfloß namens „Kilian“. Pfeiler auf dem Schiff stützen die Brücke, die dann Stück für Stück abgetragen werden kann. Der Bauschutt fällt praktischerweise gleich in Auffangvorrichtungen des Schiffs und kann danach in den Alberner Hafen und von dort per Lkw zur Deponie Fischamend gebracht werden.

Das in Österreich erstmals in dieser Form angewandte Verfahren habe jede Menge Behördenverfahren notwendig gemacht, erklärte ASFINAG-Vorstand Alois Schedl am Donnerstag in einer Pressekonferenz: „Nun liegen alle Genehmigungen vor.“

Grafiken Spezialschiff

ASFINAG

Ab Sonntag ist das Schiff im Einsatz

Bauzeit um zehn Monate kürzer

Ursprünglich sei geplant gewesen, die Brücke sehr kleinteilig und mithilfe aufwendiger Gerüstkonstruktionen zu entfernen, erklärte Alexander Walcher, Geschäftsführer der ASFINAG Bau Management GmbH. Durch den Schiffseinsatz erspart man sich nun rund zehn Monate - fünf Monate pro Fahrtrichtung.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Das Hightech-Schiff kommt ab Sonntagabend und bis Donnerstagfrüh zum Einsatz. In drei Tagen könne dann der Mittelteil der Brücke in Fahrtrichtung Norden abgerissen, zerkleinert und abtransportiert werden, so Walcher. 2016 ist der Teil Richtung Süden dran. Während der Arbeiten ist der Donaukanal für die Schifffahrt gesperrt.

Grafiken Spezialschiff

ASFINAG

Für die Entfernung der Randabschnitte, die nicht mehr über dem Donaukanal verlaufen, muss die beidseitig parallel zum Wasser führende Ostautobahn (A4) vom 1. Mai, 20.00 Uhr, bis 3. Mai, 15.00 Uhr, unterhalb der Erdberger Brücke gesperrt werden. Umleitungen werden ausgeschildert.

Kosten: Zwei Millionen Euro

Die verkürzte Sanierungszeit kommt nicht nur den Autofahrern, sondern auch den ausführenden Firmen zugute: Die ASFINAG lässt sich die Idee einen Bonus von zwei Millionen Euro kosten. „Das ist sehr gut investiertes Geld um die Verfügbarkeit dieses enorm wichtigen A 23/A 4 Knotens so rasch wie möglich wieder vollständig zu gewährleisten“, so ASFINAG-Vorstand Alois Schedl per Aussendung. Insgesamt sind 71 Millionen Euro für das Projekt budgetiert.

Grafiken Spezialschiff

ASFINAG

Vier Großbaustellen auf Tangente

Der Knoten Prater ist eine von derzeit vier Großbaustellen auf der Südosttangente: Parallel wird noch bis 2017 an der Praterbrücke und am Knoten Inzersdorf gewerkt - mehr dazu in Hochstraße Inzersdorf: Wetter verzögert Abriss und in Sanierung der Praterbrücke startet. Die Hochstraße Inzersdorf wird 2018 fertig sein. Auch für die Autofahrer sind die Baustellen immer wieder herausfordernd, am Knoten Prater kam es wegen der neuen Spurführung zu Problemen - mehr dazu in A23: Stauchaos auch im Abendverkehrund in A23: Neue Schilder gegen Stau.

Link: