Mehr Frauen in Wiener Frauenhäusern

Österreichweit haben im Vorjahr um 0,8 Prozent mehr Frauen mit ihren Kindern in Frauenhäusern Schutz gesucht, als im Jahr 2013. In Wien ist die Zahl der betreuten Frauen und Kinder aber um 16 Prozent gestiegen.

Insgesamt waren in Österreich im Vorjahr 3.257 Frauen mit ihren Kindern in den Frauenhäusern untergebracht, 2013 waren es 3.232. In Wien zeigt sich ein anderes Bild: Waren 2013 insgesamt 592 Frauen und 590 Kinder in den Frauenhäusern untergebracht, waren es im Vorjahr schon 681 Frauen und 693 Kinder - ein Anstieg von rund 16 Prozent.

Die Geschäftsführerin der Wiener Frauenhäuser Andrea Brem sieht mehrere Gründe für den Anstieg. „Wir haben im Vorjahr etwa beschlossen, dass es keine Wartelisten mehr bei uns gibt. Alle von Gewalt betroffenen Frauen und ihre Kinder wurden sofort aufgenommen“, sagte Brem, gegenüber wien.ORF.at. Auch die steigende Armut führe zu beengten Wohnsituationen, die wiederum gewalttätiges Verhalten begünstigen, sagte Brem.

„Sind generell schon sehr hoch ausgelastet“

Außerdem steige die Zahl der von der Polizei - etwa im Zuge einer Wegweisung des Gewalttäters - vermittelten Frauen. Kamen im Jahr 2013 noch 76 Frauen durch die Polizei in eines der vier Wiener Frauenhäuser, waren es im Vorjahr laut Brem bereits 103.

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„Es gibt Phasen, in denen Plätze frei sind, dann gibt es Krisenzeiten, wo es eng wird. Wir sind generell schon sehr hoch ausgelastet. Im Moment geht es. Wie es im kommenden Jahr weiter geht, weiß ich nicht, vor allem, wenn die Zahlen steigen“, sagt Brem. Insgesamt stehen in Wien in den vier Frauenhäusern etwa 175 Plätze für Frauen und Kinder zur Verfügung. In Österreich gibt es in Summe 30 Frauenhäuser.

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