Akademie will Genetiker Penninger halten

Wien droht der international renommierte Genetiker Josef Penninger abhanden zu kommen. Dieser hat ein verlockendes Angebot aus Berlin. Die Akademie der Wissenschaften hofft Penninger halten zu können, er habe hier „hervorragende Bedingungen“. Die Entscheidung soll am Montag fallen.

„Es wäre uns sehr daran gelegen, Josef Penninger als Wissenschafter in Österreich halten zu können.“ Das erklärte der Präsident der Akademie der Wissenschaften (ÖAW), Anton Zeilinger, zum möglichen Wechsel des Direktors des Instituts für Molekulare Biotechnologie (IMBA) nach Deutschland.

Zeilinger: Wien besser ausgestattet

In den vergangenen Tagen wurde publik, dass Penninger ein Angebot hat, Direktor des Berliner Max-Delbrück-Centrums (MDC) für Molekulare Medizin zu werden. In diesem Zusammenhang ist für Zeilinger in der Öffentlichkeit der Eindruck entstanden, dass man im Ausland besser Wissenschaft betreiben könne als in Österreich, „aber das ist falsch“.

Er verweist auf die über 1.500 Mitarbeiter des MDC und dessen Basisbudget von jährlich etwa 80 Millionen Euro. Dem gegenüber habe das IMBA etwa 200 Mitarbeiter und ein Jahresbudget von rund 15 Millionen Euro. „Auf Mitarbeiter heruntergebrochen ist die Ausstattung am IMBA also deutlich besser als am MDC“, betonte Zeilinger, der sich sicher ist, dass das Wiener Institut auch „die bessere apparative Ausstattung hat“.

Josef Penninger

APA/Georg Hochmuth

Josef Penninger ist als Wissenschaftler international begehrt

Signale aus der Politik

Dennoch will die Politik Penninger finanziell entgegenkommen. Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) hat gemeinsam mit der Stadt Wien zusätzlich mehr als 20 Mio. Euro in den nächsten Jahren für das IMBA in Aussicht gestellt. Zeilinger verweist dagegen auf den Wunsch Penningers nach einer dauerhaften Verdoppelung des IMBA-Budgets, „was sicher nicht in Form einmaliger Sondermittel erfolgen kann“.

Einig sind sich Zeilinger und Penninger im Wunsch, die Life Science-Aktivitäten in Wien zu bündeln. „Diese Idee sehen wir positiv, darüber sollten wir reden“, sagte der Akademie-Präsident. Voraussetzung dafür sei aber, dass auch die Medizinische Universität Wien und die Universität Wien, die am Vienna Biocenter gemeinsam die Max F. Perutz Laboratories (MFPL) betreiben, für eine solche Konzentration sind.

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