KHM und NHM wollen unter die Erde

Die Diskussion um das Weltmuseum und das „Haus der Geschichte“ bringt ein weiteres Großprojekt wieder auf die Agenda. Das Kunst- und das Naturhistorische Museum wollen angesichts der Platznot eine unterirdische Erweiterung.

Die Pläne sind nicht neu. Bereits in den 1990er-Jahren gab es unter dem damaligen KHM-Direktor Wilfried Seipel Überlegungen, unter der Erde neue Ausstellungsflächen zu schaffen. Vor drei Jahren startete die Nachfolgerin Seipels, Sabine Haag, einen neuerlichen Versuch - mehr dazu in Neue Pläne für Maria-Theresien-Platz. Angesichts der Diskussionen um das Weltmuseum und das „Haus der Geschichte“ soll jetzt ein neuer Versuch gestartet werden.

Der bekannte Architekt Manfred Wehdorn erarbeitete damals eine Machbarkeitsstudie, die ein unterirdisches Wegkreuz vorsieht. Es soll nicht nur die beiden großen Museen miteinander verbinden, sondern auch einen Zugang zum Museumsquartier beinhalten. Auch ein Besuchertunnel zwischen KHM-Hauptgebäude und dem „Weltmuseum Wien“ könnte entstehen, hieß es vergangene Woche.

Kosten liegen bei 90 Millionen Euro

Unter der Erde sollen zwei je 1.200 Quadratmeter große Hallen für Sonderausstellungen entstehen. Das Naturhistorische Museum platzt derzeit aus allen Nähten und könnte den Platz brauchen, sagt der Generaldirektor Christian Köberl. „Wir haben im Gegensatz zu vielen anderen Häusern keine Zweitspielstätten oder weitere Häuser. Unsere Sammlungen und Ausstellungsräume sind voll. Wir würden uns so ein Projekt sehr wünschen.“

Maria-Theresien-Platz

APA/Pietrzak

Aus der Politik allerdings gibt es bisher keine Zusagen. Die Kosten werden mit 90 Millionen Euro angegeben, die jährlichen Betriebskosten mit 1,6 Millionen Euro.

Haus der Geschichte teurer als erwartet

Das geplante „Haus der Geschichte“ in der Neuen Burg soll laut Experten nicht 11 Mio., sondern bis zu 60 Mio. Euro kosten. Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) sei „schlecht beraten“ worden, heißt es. Auch am Zeitplan gibt es Zweifel - mehr dazu in „Haus der Geschichte“ viel teurer?

Mit dem Projekt „Neue Welten - Sharing Stories“ hat das Weltmuseum Wien seinen Ausstellungsbetrieb am Yppenmarkt eröffnet. Dabei sind Menschen aufgerufen, mit Dingen aus ihrem Alltag aktiv am Kulturgeschehen teilzunehmen - mehr dazu in Weltmuseum-Tour startet auf Yppenmarkt.

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