Palazzo verlässt Kaiserwiese

Seit Monaten kämpft die Bürgerinitiative „Kaiserwiese für alle“ gegen die ihrer Meinung nach zu vielen Events auf der Wiese im Prater. Nun kann sie einen Erfolg verbuchen: Die Dinnershow Palazzo zieht ab.

Palazzo-Sprecher Mario Reiner bestätigte am Mittwoch gegenüber wien.ORF.at einen Bericht der Tageszeitung „Die Presse“. „Es ist einfach mühsam, wenn man ständig negativ in den Medien vorkommt“, wurde Reiner in der „Presse“ zitiert. Nach nur einer Saison sucht die Dinnershow von Toni Mörwald deswegen einen neuen Standort für den Herbst. Mit ein Grund für den Umzug seien die Kosten für die Sanierung der Wiese und Vandalismus - so seien etwa Zeltplanen zerschnitten worden, so Reiner.

Kaiserwiese-Bürgerinitiative

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Eine Bürgerinitiative will weniger Veranstaltungen auf der Kaiserwiese

Zentral solle der neue Standort sein, drei Saisonen wolle man dort bleiben können, und es sollen anders als bei der Kaiserwiese auch Taxis vorbeifahren können, so Reiner. Derzeit werde noch verhandelt. Der Kartenverkauf für die Show, die von November bis März stattfindet, hat jedoch bereits begonnen.

Beschwerden über Lärm und beschädigten Rasen

Seit mehreren Monaten macht „Kaiserwiese für alle“ gegen die Events auf der Wiese mobil - mehr dazu in Initiative: „Rettet die Kaiserwiese“. Ein Dorn im Auge sind ihr vor allem die monatelangen Absperrungen: „Seit August ist zu und immer eine Veranstaltung. Man kann als normaler Bürger in diesen öffentlichen Park nicht mehr hinein - und diese Dauerbelastung ist einfach zu viel“, so Eva Müller von der Bürgerinitiative.

Palazzo

www.PALAZZO.org

Wo die Dinnershow im November stattfindet, ist noch offen

„Die Kaiserwiese ist gewidmet als Erholungsraum und nicht als Unterhaltungs- und Profitgenerierungsraum. Die Frage ist, welche Veranstaltungen man macht: solche, bei denen die Wiese überlebt, oder solche, bei denen man nachher einen neuen Schotterrasen auftragen muss“, meinte ein Anrainer bei einer Bürgerversammlung im April.

Bezirk will Reduktion auf 60 Veranstaltungstage

Auf Druck der Bürgerinitiative plant Bezirksvorsteher Karlheinz Hora (SPÖ), dass die Wiese künftig nur noch an 60 Tagen inklusive Auf- und Abbau genutzt werden darf - mehr dazu in Kaiserwiese: Weniger Events geplant. Ende Juni soll die neue Regelung im Bezirk beschlossen werden. Der Bürgerinitiative geht das nicht weit genug, sie verlangt eine Reduktion auf 30 Tage - mehr dazu in Diskussionen über Kaiserwiese.

Eigentlich ist die Kaiserwiese eine Parkfläche, die vom Stadtgartenamt (MA 42) betreut wird. Doch das Stadtgartenamt hat die Nutzungsrechte für die Fläche an die Prater Wien GmbH übergeben. Der Bezirk könnte Events nur verhindern, indem er die Zufahrt zum Gelände verbietet.

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