Stadt gegen Asylgroßquartier in Erdberg

Die Stadt Wien lehnt eine von der Kapazität her mögliche Unterbringung von 600 Flüchtlingen in dem Quartier in Wien-Erdberg ab. „Ein Großquartier kommt sicher nicht infrage“, sagte Peter Hacker, Geschäftsführer des Fonds Soziales Wien, am Sonntag.

In das Quartier in Wien-Erdberg sollen zu den derzeit dort untergebrachten 64 Asylwerbern noch 104 hinzukommen. Mit der Stadt Wien ist eine Belegung mit bis zu 300 Personen vereinbart. Die Kapazität würde auch 600 Asylwerbern Unterkunft bieten - dazu müsste jedoch eine neue Vereinbarung mit der Stadt Wien getroffen werden.

Quartier bis Ende des Jahres offen?

Hacker verwies darauf, dass Wien nochmals die Unterbringung von bis zu 300 Flüchtlingen in Erdberg zugesagt habe, um die derzeitige Situation abfedern zu können. Nächste Woche sollen in einem Gespräch mit dem Innenministerium noch Begleitmaßnahmen wie Möglichkeiten zur besseren Integration der Asylwerber besprochen werden. Außerdem gehe es um die Befristung für die 300 bereits vereinbarten Plätze. Das Innenministerium habe sich Ende des Jahres als Zeithorizont vorgestellt, die Stadt Wien eher Ende Sommer. Man sei da aber „sehr flexibel“, so Hacker.

Flüchtlingsquartier in Erdberg

APA/Robert Jäger

Das Asylquartier in Wien-Erdberg

Für die bis zum Sommer in den Bundesländern geplanten Erstaufnahmestellen hat Wien schon eine Lösung im Auge. Nach den Vorstellungen Hackers soll diese in der Nußdorfer Straße eingerichtet werden, wo derzeit bereits eine Flüchtlingseinrichtung besteht. Dazu soll es noch ein Gespräch mit dem Innenministerium geben. Wenn keine baulichen Gründe dagegen sprechen sollten, ist diese Lösung für Hacker aber bereits so gut wie fix - mehr dazu in wien.ORF.at.

Hundstorfer: Zeltstädte „absolute Notmaßnahme“

Inmitten der aktuellen Flüchtlingsdebatte verteidigte Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) in der ORF-„Pressestunde“ am Sonntag grundsätzlich die Vorgehensweise der Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Er finde es zwar eigentlich „überhaupt nicht okay“, Flüchtlinge in Zelten unterzubringen, hoffe jedoch, dass schnell geeignetere Quartiere gefunden werden können. Die Zelte müssten eine „absolute Notmaßnahme für wenige Tage“ bleiben, sagte Hundstorfer am Sonntag - mehr dazu in news.ORF.at.