Song Contest: Fans trotzten dem Regen

Großer Andrang und riesiger Jubel beim ersten Public Viewing am Rathausplatz: Tausende Fans verfolgten das erste Semifinale im Eurovision Village mit. Auch dem plötzlichen starken Regen trotzten nahezu alle Fans und feierten weiter.

Je näher der Beginn der ersten Live-Show rückte, desto voller wurde das Eurovision Village. „Wir sind Hardcore-Fans aus Dänemark. Wir feiern schon seit 15.00 Uhr“, sagte etwa Peter Hansen. Die Gruppe tanzte ausgelassen und animierte Vorbeikommende zum Mitmachen. Auch andere „Hardcore-Fans“ aus Irland, Großbritannien und Deutschland, die den Song Contest jedes Jahr mitverfolgen, waren zum Rathausplatz gekommen. Eine Besucherin widmet sogar ihre Abschlussarbeit auf der Uni dem Event, wie sie erzählte.

„Wir sind wegen der Atmosphäre hier - das ist Eurovision“, erklärten zwei Fans. Auch Freundschaften sind bereits entstanden. AJ Heraghty aus Irland, Mandy Pettersen aus Norwegen und Ruben Verdomck aus Belgien haben sich vor fünf Jahren beim Song Contest kennengelernt und treffen sich seitdem jedes Jahr im jeweiligen Austragungsort zum gemeinsamen Schauen.

Massen strömten zur Live-Übertragung

Daumen gedrückt wurde unter den Zuschauern aber vor allem für Armenien, Georgien und Albanien - zumindest ließ die Anzahl und Größe der vorhandenen Fahnen darauf schließen. Aber auch zahlreiche Wienerinnen und Wiener fanden sich im Eurovision Village ein.

Hier finden Sie das detaillierte Programm des Eurovision Village zum Ausdrucken als PDF:

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Am frühen Abend traten noch die Sängerinnen Zoe und Celina Ann auf. Eine Viertelstunde vor Beginn der Live-Übertragung strömten plötzlich die Massen vor die Public Viewing-Screens, die letzten Nationalflaggen wurden auf Gesichter gemalt und aus den Lautsprechern dröhnte mehrmals „I’m Yours“ von den Makemakes.

Besucher sangen bei Refrains mit

Dann meldete sich Andi Knoll und Conchita Wurst eröffnete die Show. Die „Queen of Austria“ wurde mit frenetischem Beifall begrüßt. Ihr Auftritt sorgte für einen der lautesten Applause des Abends, dicht gefolgt von der serbischen Kandidatin Bojana Stamenov.

Als sich ihre Backgroundtänzer die weiße Kleidung vom Leib rissen, kreischte das Publikum und einige sangen beim einsetzenden Refrain von „Beauty never lies“ bereits lauthals mit. Aber auch Polina Gagarina aus Russland wurde mit jeder Menge Jubel bedacht. Der Lautstärke nach zu schließen hatte auch Mazedonien einige Fans am Platz.

Fans spannten Regenschirme auf und blieben

Im letzten Viertel des ersten Semi-Finales spielte dann das Wetter nicht mehr mit. Das Gewitter und der starke Regen trübten die Stimmung aber kaum - viele Fans hatten ohnehin ihren Regenschirm auf den Rathausplatz mitgebracht. Noch vor Beginn der Ergebnisverkündung hatte sich der Platzregen auch großteils wieder verzogen.

Liveticker zum Nachlesen
Songcontest.ORF.at hat das erste Semifinale live begleitet. Mit Kommentaren, Bildern aus der Stadthalle, den ersten Statements der Stars - und vielen Posts aus den Sozialen Netzwerken. Der Ticker ist hier nachzulesen.

Das Endergebnis war dann für die meisten Fans entweder freudig oder überraschend. Vor allem die serbischen, russischen, armenischen und albanischen Fans feierten lauthals und ausgelassen das Weiterkommen ihrer Länder. Eine Albanerin freute sich: „Ich kann es gar nicht fassen. Ich dachte nicht, dass wir es schaffen.“ Thorsten Vogt aus Deutschland andererseits handelte die Niederländerin als Favoritin und suchte sich deshalb spontan eine neue: „Serbien. Die mögen wir. Weil Schönheit lügt nie.“ Auch über das Ausscheiden der finnischen Downsyndrom-Punker zeigten sich einige Fans erstaunt - mehr dazu in Die ersten Finalisten stehen fest (songcontest.ORF.at).

Fans beim Eurovision Village

ORF/Rieger

Ausgelassene Stimmung nach der Ergebnisverkündung

„Das ist Wien? Ich konnte es gar nicht glauben“

Die große Mehrheit war von der Stimmung beim Public Viewing begeistert und beeindruckt von der gebotenen Show. Die Wienerin Hatia Anar meinte etwa: „Das ist Wien? Ich konnte es gar nicht glauben. Wir haben uns prächtig präsentiert, finde ich.“ Schnell war der Platz dann aber auch wieder leer, weil der Regen wieder stark einsetzte. Viele zogen zum Feiern weiter, ein paar blieben unter den Sonnenschirmen sitzen und tranken noch gemeinsam.

Lisa Rieger, wien.ORF.at

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