Fußfessel für Strasser ab Juni fix

Der ehemalige ÖVP-Innenminister und EU-Abgeordnete Ernst Strasser wird im Juni die Strafvollzugsanstalt Simmering endgültig verlassen und mit einer Fußfessel in den elektronisch überwachten Hausarrest wechseln.

Strasser habe sich während des Strafvollzugs nichts zuschulden kommen lassen, von ihm gehe auch keine Gefahr aus, sagte dazu der Leiter der Vollzugsdirektion, Peter Prechtl. Der Fall sei wie jeder andere auch umfassend geprüft worden. Voraussetzung für den elektronisch überwachten Hausarrest sind auch eine geeignete Wohnung, die Zustimmung der Personen, die mit dem Delinquenten gemeinsam in der Wohnung leben, sowie ein Arbeitsplatz.

Elektronisch überwachter Hausarrest

Strasser sitzt seit Herbst 2014 in der Strafvollzugsanstalt Simmering ein. Er war wegen Bestechlichkeit in der Lobbyistenaffäre verurteilt worden - mehr dazu in Drei Jahre Haft für Ernst Strasser. Nach acht Wochen hinter Gittern wurde er Freigänger. Er arbeitete tagsüber als Berater für eine Firma und musste jeweils am Abend ins Gefängnis zurück - mehr dazu in Erster Freigang für Strasser.

Anfang Juni kann er nun die Strafvollzugsanstalt endgültig verlassen und mit der Fußfessel in den elektronisch überwachten Hausarrest wechseln. Eine bedingte Entlassung ist nach der Hälfte der verbüßten Strafe möglich, im Falle Strassers nach eineinhalb Jahren. Die Fußfessel ist für maximal ein Jahr möglich.

Strasser muss Fußfessel finanzieren

Mit der Fußfessel ändert sich für Strasser auch finanziell einiges. Während er Freigänger ist, hat die Strafvollzugsanstalt einen Vertrag mit dem Unternehmen, bei dem er arbeitet. Er selbst bekommt nur so viel Geld, wie auch die Insassen für eine entsprechende Arbeit erhalten, den Rest des Lohnes behält der Bund ein. Mit der Fußfessel schließt er hingegen selbst als Arbeitnehmer einen Dienstvertrag mit seinem Arbeitgeber ab und bekommt das Gehalt, mit dem er sein Leben bestreiten muss. Außerdem muss er maximal 22 Euro Taggeld für die Fußfessel bezahlen.

Anfang April hatte der Verein Neustart die Prüfung einer Fußfessel für Strasser gestartet. Dabei wurde so wie bei allen Anwärtern die Möglichkeit der Überwachung daheim, die Zustimmung der Mitbewohner, die Tagesstruktur und die Resozialisierung kontrolliert - mehr dazu in Fußfessel für Strasser wird geprüft.

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