Therme Wien: Keine Kameras gegen Liebende

In Deutschland ist ein junges Paar verurteilt worden, weil es Sex in einer Therme hatte, überführt von Unterwasserkameras. In der Therme Wien gibt es solche Kameras nicht. Die Mitarbeiter werden aber für den richtigen Umgang mit Liebenden geschult.

Der 19-Jährige und seine 18-jährige Freundin wurden zu Jugendarrest und der Ableistung von Sozialstunden verurteilt, und zwar wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses. Die beiden sollen sich in der „Erlebnisgrotte“ der Therme im Augsburger Vorort Neusäß vergnügt haben. Der Bademeister erwischte die beiden in flagranti. Als Beweis dienten die Bilder der insgesamt sechs Unterwasserkameras in dem Becken, wie die deutsche „Bild“ (Onlineausgabe) berichtete.

„Unsere Kernkompetenz ist warmes Wasser“

Auch in der Therme Wien gibt es - für alle Gäste ersichtlich - in der Grotte Kameras, jedoch nur über dem Wasser. „Es ist ausgeschlossen, dass bei uns Unterwasserkameras installiert werden“, sagte der Geschäftsführer der Therme Wien, Edmund Friedl. Natürlich sei der Umgang mit Pärchen, die Zärtlichkeiten im Becken austauschen, ein Thema. „Unsere Kernkompetenz ist warmes Wasser nahe an der Körpertemperatur. Das erzeugt Wohlbefinden. Da kann es schon zu Vertraulichkeiten über dem Maß kommen“, so Friedl.

Daher würden Mitarbeiter auch geschult, wie sie mit küssenden Paaren umgehen. „Unser Prinzip ist es, mit einem Augenzwinkern ins Gespräch zu kommen“, so Friedl. Es habe auch schon Situationen gegeben, wo uneinsichtige Besucher verwiesen wurden und Hausverbot bekamen. Dabei sei es aber meist um übermäßigen Alkoholkonsum gegangen. Wie oft kuschelnde Paare zur Rede gestellt werden, konnte der Geschäftsführer nicht sagen. „Wir führen keine Statistik über Fehlhandlungen.“

Sommertarif sorgt für Gästeansturm

Über vermehrte sexuelle Handlungen in den Saunabereichen konnte Friedl ebenfalls nichts sagen. „Es gibt keine Beschwerden oder Auffälligkeiten“, sagte er. Sehr zufrieden ist Friedl mit der Geschäftsentwicklung in der Therme Wien. „Mittlerweile sind wir auch eine Sommerdestination.“ Sobald es mehr als 25 Grad hat, werden die Eintrittspreise gesenkt. „Der Sommer ist sensationell angelaufen. Wir hatten zum langen Wochenende im Schnitt 3.000 Gäste pro Tag“, sagt Friedl.

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