Flüchtlinge auf Autobahnen „ausgesetzt“

Die Methoden der Schlepper werden offenbar immer brutaler. Fast täglich werden Flüchtlinge auf der Autobahn ausgesetzt und stehen gelassen. Dort irren die völlig erschöpften Menschen unter Lebensgefahr umher, bis sie aufgegriffen werden.

Rund 500 schwenkbare Kameras der ASFINAG überwachen das Verkehrsgeschehen auf den Wiener Stadtautobahnen. Die Mitarbeiter kümmern sich um Baustellen, Staus und Unfälle. Nahezu täglich werden mittlerweile auch Menschen beobachtet, die am Pannen- oder Grünstreifen auf- und abgehen und teilweise winkend auf sich aufmerksam machen.

Asylwerber ausgesetzt

ORF

Über die Verkehrskameras werden die Flüchtlinge entdeckt

„Die Traffic Manager werden dann zum Ort der Fußgänger hingeschickt, um sie abzusichern. In vielen Fällen handelt es sich um hilfesuchende, orientierungslose Personen, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind. Wir verständigen dann die Polizei, die die Leute aufgreift“, sagt Hartwig Hufnagl vom ASFINAG-Verkehrsmanagement im ORF-Interview.

Drastische Zunahme

Besonders beliebt bei den Schleppern ist die gesperrte „Ausfahrt Simmering“ auf der Südosttangente. Hier werden die Menschen oft einfach ausgesetzt. Und der Schlepper gibt dann Vollgas. „In vielen Fällen bestätigt uns die Polizei, dass es sich um Flüchtlinge handelt, die dann darauf warten, aufgegriffen zu werden, um dann beispielsweise in das Erstaufnahmezentrum überstellt zu werden“, so Hufnagl.

Im Innenmisterium bestätigt man eine drastische Zunahme aufgegriffener Fremder auf Bahnhöfen und Autobahnen. „Es gibt natürlich auch welche, die von dieser Not profitieren und Menschen gegen Bezahlung nach Europa bringen. Hier gibt es unterschiedlichste Wege, auch über die Routen aus dem Osten und da entlang der Hauptdurchzugsrouten“, sagt Innenministeriums-Sprecher Karl-Heinz Grundböck.

Keine Unfälle bisher

Nicht nur bei der gesperrten „Ausfahrt Simmering“, auch am Handelskai und vor allem auf den Raststationen und Parkplätzen der Süd- und Ostautobahn werden mehrmals pro Woche Gruppen von Fußgängern aufgegriffen. Bislang haben die ASFINAG-Mitarbeiter die orientierungslosen Menschen rechtzeitig in Sicherheit gebracht.

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