Immer weniger Fahrschüler in Wien

In Wien gibt es immer weniger Fahrschüler. Die aktuellsten Zahlen stammen aus dem Jahr 2013: Da hat es 12.870 Führerschein-Neulinge gegeben, ein Jahr davor waren es noch um 1.500 mehr. Voriges Jahr mussten drei Fahrschulen zusperren.

Jetzt im Sommer läuft der Betrieb in den meisten Wiener Fahrschulen halbwegs gut, die Ferien sind noch immer die Zeit, in der die meisten Führerscheinkurse absolviert werden. „Im Winter spürt man dann schon, dass es weniger Schüler gibt“, sagat Fachgruppenobmann Herbert Wiedermann. Drei Fahrschulen mussten Anfang des Jahres zusperren. Außerdem müssen einige Fahrschulen ihre Fahrlehrer zumindest temporär freistellen, weil zu wenige Kunden da sind, sagt Wiedermann.

Auto ist nicht mehr so wichtig

Das Auto und somit der Führerschein ist lange nicht mehr dieses Statussymbol, das es früher war. „Der Führerschein hat nicht mehr diesen Stellenwert, den er früher hatte. Die Schüler machen viel später den Führerschein, sondern nicht immer mit schon mit 18“, sagt Wiedermann.

Auch geburtenschwache Jahrgänge seien ein Grund für die rückläufigen Zahlen. Dazu kommt, dass junge Menschen in Wien heutzutage nicht unbedingt ein Auto brauchen. Viele kommen mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad gut zurecht.

Großer Konkurrenzkampf

Die schwache Nachfrage wirke sich zudem auf den Preis aus, so Wiedermann. Viele Fahrschulen bieten den Führerschein so billig wie nie an, um Schüler anzulocken. Der Konkurrenzkampf in Wien ist groß. „Wenn die Preise zu niedrig werden, kann das ruinös sein“, sagt Wiedermann. „Sie können den Führerschein nirgends so billig machen wie in Wien. In den letzten fünf Jahren ist der Preis fast gleichgeblieben“, so der Fachgruppenobmann. Das Problem: Höhere Kosten - etwa für Sprit - oder unvorhergesehene Ausgaben können dann nicht mehr aufgefangen werden.

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