Verband kritisiert Vorgehen gegen Wettlokale

Der Automatenverband hat heute Kritik am scharfen Vorgehen gegen Wettlokale in Wien geübt: Der Rechtsstaat werde missbraucht, um Marktmanipulation zu betreiben. Rot-Grün will mit einer Gesetzesänderung illegale Wettbüros schneller schließen.

Statt den Bedürfnissen der Konsumenten mit „attraktiven, klaren und einfachen Regelungen“ vor Ort entgegenzukommen, werde um den Begriff „illegal“ herumgedoktert, kritisierte der Automatenverband in einer Aussendung am Freitag.

Rot-Grün plant in Wien eine Gesetzesnovelle, mit der Wettbüros ohne entsprechende Bewilligung rascher geschlossen werden können. Das haben Vertreter der Regierungsparteien am Donnerstag mitgeteilt - mehr dazu in Wien bekämpft illegale Wettbüros.

Rechtsstaat „weiter ausgehöhlt“

Für den Automatenverband wird damit lediglich der Rechtsstaat „weiter ausgehöhlt“. Schon bei Verfahren betreffend das Kleine Glücksspiel (das seit heuer in Wien nicht mehr erlaubt ist, Anm.) sei es zu hunderten Rechtswidrigkeiten gekommen, warnte der Verband.

Profitieren würden zudem nur die internationalen Online-Anbieter, hieß es. Das Automatenverbot in Wien würde die Konsumenten „höchst erfolgreich“ in diesen „total unkontrollierbaren“ Bereich treiben. Schon 2014, also noch vor dem Verbot, seien 44 Prozent aller Gelder für Glücksspiele und Wetten online ausgegeben worden. Ein Großteil der Einnahmen sei unbesteuert „über die Grenze verschwunden“. Nun solle offenbar der Wettmarkt zurechtmanipuliert werden, mutmaßte der Automatenverband. Auch dies werde der Öffentlichkeit tatsachenwidrig als „Spieler- und Jugendschutz“ verkauft.