Stadtplaner lehnen „Sky and Sand“ ab

Einen Rückschlag gibt es für das Gastronomie-Großprojekt „Sky and Sand“ am Donaukanal. Ein Fachbeirat der Stadt Wien lehnt das Projekt auf dem dafür vorgesehenen Grundstück ab. Die Fläche wird deswegen nicht umgewidmet.

Das Grundstück auf Höhe der U-Bahn-Station Schottenring bleibt Grünland. Es entsteht kein großes Lokal mit bis zu 800 Plätzen, sondern die alten Bäume auf der Wiese spenden weiterhin ihren Schatten für jedermann. So hat der Fachbeirat für Stadtplanung und Stadtgestaltung Anfang Juli entschieden.

Vassilakou begrüßt Entscheidung

Die zuständige Stadträtin Maria Vassilakou (Grüne) will auf die Fachexperten hören. „Die besten Plätze in unserer Stadt sollen den Bürgerinnen und Bürger Wiens gehören - ohne Eintritt dafür bezahlen zu müssen und so, dass sie diese Plätze selbst nutzen und gestalten können“, so Vassilakou in einer Aussendung.

Protestschild gegen Verbauung von Wiese am Donaukanal

ORF

Protest gegen die Verbauung von Wiesen am Donaukanal

Lokal widerspricht Donaukanal-Masterplan

Vor fünf Jahren ist im Gemeinderat der Masterplan für den Donaukanal beschlossen worden - schon damals war vorgesehen, dass die Wiese zwischen dem Otto Wagner Schützenhaus und der Augartenbrücke für nicht-kommerzielle Zwecke erhalten bleiben soll. Ein privater Investor versuchte trotzdem, eine Baugenehmigung für sein Gastroprojekt „Sky and Sand“ zu bekommen, nicht ohne Widerstand - mehr dazu in -Bürger kämpfen für Wiese am Donaukanal (wien.ORF.at; 24.5.2015).

Der Fachbeirat für Stadtplanung und Stadtgestaltung lehnte das Projekt „Sky and Sand Donaukanal“ nach Vorlage zweier Gutachten ab. Er beruft sich bei seiner Entscheidung auf die Bauordnung für Wien und den derzeit gültigen Masterplan Donaukanal. Die Stadtplaner verweisen darauf, dass es genug andere mögliche Standorte am Donaukanal gibt - dort könnte ein großes Lokal ohne Probleme gebaut werden.

Gastronom will nichts dazu sagen

Weiters betonen die Experten, es brauche eine neue vertiefte Regelung zu Freiräumen, Baulichkeiten und Betriebsformen am Donaukanal, wobei besonderes Augenmerk zu richten ist auf die Erhaltung ausreichend großer Freiräume und Grünflächen ohne Konsumationszwang und mit öffentlicher Zugänglichkeit, sparsame Flächennutzung bei gewerblichen Anlagen und halböffentlichen Flächen, Sicherung einer ganzjährigen Attraktivität der Freiflächen und des gewerblichen Angebots.

Der Gastronom Philipp Pracser, der das Entertainment-Center Ocean Park in der Millennium City sowie Betriebe im Prater führt, wollte „Sky and Sand“ eigentlich im April 2016 aufsperren. Gegenüber Radio Wien sagte Pracser, dass er von der Entscheidung des Fachbeirats nur aus den Zeitungen erfahren habe und nicht kontaktiert wurde. Er wollte deshalb nichts dazu sagen.

Wiener SPÖ beharrt auf den Plänen

Die Wiener SPÖ will trotz Vassilakous klarer Absage an dem Gastroprojekt festhalten, wie der „Standard“ berichtete. Gerhard Kubik, Planungssprecher der SPÖ Wien, betonte gegenüber der Zeitung, dass der Mehrwert für die Öffentlichkeit gegeben sei. Der Masterplan Donaukanal sieht vor, dass zwei Drittel des Kanals konsumfreie Zonen bleiben. Laut Kubik, werde das durch den bereits angekündigten Flächentausch, eingehalten, denn gegenüber der Anlegestelle des Twin City Liners soll als Ausgleich zu „Sky and Sand“ ein Grünareal entstehen.

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