Das „lokalste Filmfestival“ der Welt

Große Filmfestivals wie das am Rathausplatz ziehen mit ihrem Programm Massen von Menschen an. Doch daneben gibt es auch noch kleine Festivals wie „Film ab im Grätzl“ am Vorgartenmarkt und am Schwendermarkt.

Denise besucht fast täglich den Wiener Prater, um mit dem Tagada, einem Karussell, zu fahren. Sie tut dies jedoch nicht nur zu ihrem Vergnügen. Die Fahrten mit dem Tagada helfen ihr, über ihre schwere Kindheit hinweg zu kommen. „Gleichgewicht“, eine fünfminütige Kurzdokumentation von Bernhard Wenger, eröffnet „Film ab im Grätzl“ am 16. Juli am Vorgartenmarkt.

Sitzkissen und Liegestuhl, dazu ein kleiner Imbiss vom Marktstandl und kühle Getränke: Unter dem Motto „Das Grätzl und seine Kreativen“ werden in ganz speziellem Flair Kurzfilme gezeigt, die entweder in den Bezirken Wien-Leopoldstadt oder Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus spielen oder von Filmemachern aus diesen Bezirken gedreht wurden.

Neue Perspektiven auf die Nachbarschaft

„Film ab im Grätzl“ lädt die Besucher zu einem gemütlichen Miteinander am Markt ein. Über die Kurzfilme wird die Nachbarschaft aus neuen Perspektiven vorgestellt. Es wird gezeigt, wie vielfältig und lebendig das jeweilige Grätzl ist und mit welchen kreativen Menschen man Tür an Tür lebt.

Weitere Festivaltermine am Vorgartenmarkt von „Film ab im Grätzl“: Donnerstag, 23. und 30. Juli, ab 18.00 Uhr. Am Samstag, den 25. Juli, heißt es „Film ab“ am Schwendermarkt.

Am Donnerstag, den 16. Juli, ab 18.00 Uhr startet das Festivalvorprogramm am Vorgartenmarkt mit frischem Marktfood und kühlen Getränken. Die Bio Bosna vom Bauern, Alefrieds Craftbier und Liegestühle laden zum Verweilen ein. Musiker aus dem Grätzl geben Live-Kostproben ihres Könnens. Filmstart ist ab ca. 20.45 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Filme sind immer willkommen

Zu sehen ist unter anderem auch ein Film von Linda Osusky, die in der Leopoldstadt wohnt und freie Journalistin ist. Von ihr stammt der Film "La chance électrique (frz.) / Dinge, die Würste und Zeit gemeinsam haben (dt.). Der 15 Minuten dauernde Film ist 2010 in Paris entstanden und dreht sich um die Frage, was genau eigentlich Zeit ist.

Yann, ein Uhrmacher, vertritt die Meinung, dass Würste und Zeit so einiges gemeinsam haben. Ebenso kurios wie diese Erkenntnis sind auch Yanns Kunden und die Objekte in seiner Werkstatt. In ebendieser Werkstatt scheint die Zeit still zu stehen. Selbst der Uhrmacher tut sich schwer damit, eine Antwort auf die Frage zu finden, was Zeit ist.

Das Programm des nach Angaben der Veranstalter „lokalsten Filmfestivals der Welt“ ist offen. Es können immer noch Kurzfilme, die im 2. oder 15. Bezirk spielen, oder von Filmschaffenden aus den Bezirken maßgeblich umgesetzt wurden, eingereicht werden.

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