Verkauf von Media Quarter gestoppt

Die Wirtschaftsagentur hat den Verkauf des Media Quarter Marx 3 im Stadtentwicklungsgebiet Neu Marx gestoppt. Die Gespräche mit Interessenten verliefen ohne Ergebnis. Jetzt soll das Angebot für Start-Ups ausgebaut werden.

Es habe zwar Gespräche gegeben, diese seien jedoch ergebnislos verlaufen, erklärte Agentur-Geschäftsführer Gerhard Hirczi am Freitag. Zuletzt sei mit einem deutschen Immobilienfonds verhandelt worden, der den gewünschten Preis jedoch nicht gezahlt habe.

Kein passendes Angebot

Der Fonds forderte eine Garantie für eine hundertprozentige Auslastung innerhalb eines bestimmten Zeitraums, ansonsten wäre eine Pönale fällig geworden. Das war für die Stadt keine Option, derzeit ist das Media Quarter zu 90 Prozent vermietet. Insgesamt wurden 64 Millionen Euro in das MQM 3 investiert. Die Stadt und die privaten Eigentümer wollten einen höheren Preis erzielen.

„Wir hätten jedoch nicht den Preis erzielt, den wir uns vorgenommen haben“, gestand Hirczi ein. Die Differenz habe ein paar Millionen Euro betragen. Nähere Details nannte er dazu nicht. Denn: „Wir wollen uns das Verkaufsszenario offen halten.“ In zwei oder drei Jahren könnte ein erneuter Versuch gestartet werden. Darum sei es nicht sinnvoll, den Wunschpreis öffentlich zu nennen.

Media Quarter Marx

APA/Pfarrhofer

Nun bleibt das MQM 3 mit einer Nutzfläche von 23.000 Quadratmetern im Besitz der Wirtschaftsagentur sowie einem privaten Mehrheitseigentümer, der VBM. Laut Hirczi dürfte auch die Debatte um den ehemaligen, inzwischen verstorbenen kasachischen Botschafter in Österreich, Rachat Alijew, den Verkaufsplänen geschadet haben. Denn über eine Holding hatte sich auch die Frau Alijews an der VBM beteiligt.

Angebot für Start-ups soll ausgebaut werden

Es gebe eine große Nachfrage von Start-ups, heißt es gegenüber Radio Wien. In Neu Marx soll daher das Angebot für Start-ups weiterentwickelt werden. Die INiTS, der Startup-Inkubator der Stadt Wien, soll demnächst ins MQM übersiedeln - mehr dazu in Start-ups und Wohnungen in Neu Marx.

Der Rechnungshof lässt kein gutes Haar an der Errichtung des Media Quarter Marx. Das Projekt sei „wenig transparent“ und „zu teuer“, das PPP-Modell „unnötig“ - mehr dazu in Media Quarter: Projekt „wenig transparent“.

Kritik von FPÖ, ÖVP und NEOS

Kritik kam am Freitag von der FPÖ, ÖVP und NEOS. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache forderte, dass die SPÖ „für restlose Aufklärung“ rund um das MQM sorgt. Für NEOS-Spitzenkandidatin Beate Meinl-Reisinger ist das Projekt gescheitert. „Die Rechnung zahlen wie Wienerinnen und Wiener“, sagte sie in einer Aussendung.

„Das ist der nächste traurige Höhepunkt im Skandalfall rund um das Media Quarter Marx. Pleiten, Pech und Pannen setzen sich fort“, sagte ÖVP-Chef Manfred Juraczka, der von Vizebürgermeisterin Renate Brauner (SPÖ) eine „Exit-Strategie“ forderte.

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