„M:I5“: Weltpremiere mit Verspätung

Die erste Weltpremiere eines Hollywood-Blockbusters in Wien: „Mission: Impossible - Rogue Nation“ in der Staatsoper. Die Ehrengäste brauchten Geduld - der Film begann mit zwei Stunden Verspätung. Davor nahm sich Tom Cruise viel Zeit für die Fans.

Erst um 21.10 Uhr begann die Weltpremiere in der Staatsoper laut Ö3. Zu Beginn hielt Cruise noch eine Dankesrede - „mit vier A4-Zetteln in der Hand“, erzählte eine Frau. Der Film kam beim Publikum gut an. „Man hat relativ viel von Wien gesehen, das fand ich sehr cool“, meinte ein Mann. “Super Action-Szenen”, befand ein anderer. „Es gibt eine Unterwasserszene, die habe ich so, wie sie gedreht worden ist, noch nie gesehen“, zeigte sich Schauspieler Uwe Kröger beeindruckt. Tom Cruise selbst saß während des Films ungefähr in der zehnten Reihe in der Mitte des Parketts, direkt hinter Schauspielerin Maddalena Hirschall: "Du denkst dir: Da vorn ist er, und da hinten ist er auch!”

„Diese Stadt ist so schön, das ist auf jeden Fall die eleganteste Premiere meines Lebens", sagte Cruise davor vor 4.000 Fans. Die Idee, die Premiere in der Oper zu veranstalten, war seine Idee. Das Remmidemmi am Red Carpet wurde via „Yahoo“ online live übertragen. Die Oper spielt auch eine zentrale Rolle im fünften Teil der „Mission: Impossible"-Reihe. „Chris McQuarrie hatte die Idee, dass wir in der Wiener Oper drehen. Das ist eine klassische Suspense Action Szene – sehr schön“, meinte Cruise. „Diese Stadt ist so schön, dass ich sie unbedingt auf Film bannen wollte.“

Bad in der Menge ohne Smoking

Eigentlich waren die Promis erst für 18.00 Uhr am Red Carpet vor der Oper angekündigt. Cruise und Co-Star Simon Pegg war das egal, sie genossen das Bad in der Menge schon eineinhalb Stunden vorher. Sie ignorierten anfangs auch die „Black Tie“-Vorschrift am Red Carpet. Cruise zeigte sich leger in Jeans und mit der typischen Pilotenbrille. „Ich liebe es, herauszukommen und mit den Leuten zu sprechen. Ich mache alle meine Filme für Euch, ich hoffe, ihr mögt sie.“

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Auftritt wie in einem Boxring

Der Auftritt von Tom Cruise und Simon Pegg. Ausnahmezustand am Ring.

Später kamen die Stars dann „aufgebrezelt“ im Abendoutfit. Cruise erzählte Moderator Sven Gätjen von seiner Liebe zu Wien, von den Dreharbeiten in der Oper und natürlich über den fünften Teil der „Mission: Impossible“-Reihe. Immer wieder wurde er von Sympathiekundgebungen der knapp 2.500 Fans unterbrochen.

Neben Cruise und Pegg waren auch Schauspielerin Rebecca Ferguson, Regisseur Christopher McQuarrie und die Produzenten Bryan Burk David Ellison, Dana Goldberg und Don Dranger am Roten Teppich. „Wir haben den Dreh hier in vollen Zügen genossen“, sagte der McQuarrie. „Alle waren so wundervoll und haben uns mit offenen Armen empfangen.“

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Interview mit Tom Cruise

Im Interview mit Moderator Sven Gätjen schwärmt Tom Cruise von Wien und den Dreharbeiten in der Oper.

Die gebürtige Schwedin Rebecca Ferguson zeigte sich im eleganten, hochgeschlitzten Abendkleid. Sie ist an der Seite von Cruise in ihrer ersten Kinohauptrolle zu sehen. „Das Unglaubliche an diesem Film ist, dass wir kaum etwas vor Green Screen, sondern fast alles vor Ort gedreht haben“, erzählte die 31-Jährige. „Wenn wir also vom Dach springen, dann von jenem der Wiener Staatsoper.“

Bereits zum dritten Mal als Ethan Hunts Sidekick Benji Dunn vor der Kamera stand indes Simon Pegg. „Die Erinnerungen an Wien sind noch so frisch, es ist gerade mal elf Monate her, seitdem ich unweit von hier aus dem Hotel Bristol gekommen bin und mich durch die Innenstadt bewegt habe, ohne angesprochen zu werden“, so der 45-Jährige. Das war dieses Mal anders.

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„Wien-heute“-Video

Aus aller Welt sind Fans nach Wien gekommen, um Tom Cruise aus der Nähe zu sehen und vielleicht sogar ein Foto zu machen.

Die Fans in der eigens eingerichteten Fanzone sowie zahlreiche weitere Schaulustige hinter den Absperrgittern warteten zuvor teils stundenlang, um sich in vorderster Reihe Autogramme und Fotos vom Hollywoodstar zu sichern. Dem Aufruf von Moderator Steven Gätjen, „zu trampeln, zu schreien und zu kreischen“, kamen sie alle nur zu gerne nach.

Der 20-jährige Nicolai etwa war seit sieben Uhr morgens angestellt, um Tom Cruise möglichst nahe zu sein. „Mir bedeutet es sehr, sehr viel, hier heute dabei zu sein“, erzählte er. Sechs Nächte war er im Vorjahr als Statist für „Mission: Impossible - Rogue Nation“ im Einsatz - „als Passant, Opernbesucher und als Fotograf“.

„Wien heute“-Livestrecke vom Ring

„Wien heute“ berichtete live von der Premiere und traf Cruise auch in der Nacht auf Donnerstag in der Innenstadt.

„Eine Bereicherung für die Stadt“

„Ein Foto und ein Autogramm!“ „Damit kann man danach schön angeben“, lachte der 62-jährige Wiener Helmut. Das könnte gelingen, der Hauptdarsteller Tom Cruise posierte bereits am Mittwoch für Selfies und gab Autogramme - mehr dazu in Tom Cruise posierte für Selfies. Die Premiere war natürlich auch in den Sozialen Medien weltweit ein „Trending Topic“ - mehr dazu in oe3.ORF.at.

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„Wien heute“-Video

Tom Cruise und Simon Pegg kamen schon gegen 16.30 auf den Red Carpet. Stundenlang schrieben sie Autogramme und posierten für Bilder.

Die Beschwerden vieler über die noch bis Freitagfrüh gesperrte Ringstraße zwischen Schwarzenbergplatz und Babenbergerstraße können die seit Stunden wartenden Fans nicht nachvollziehen. „Es ist irrsinnig geil, mal Hollywoodflair in Wien zu haben“, sagte der Niederösterreicher Ronald. „Das ist eine Bereicherung, keine Belastung für die Stadt.“ Kritik kam von der Wirtschaft und von Autofahrerclubs - mehr dazu in Ringsperre: Heftige Kritik von Autofahrerclubs und in „Mission: Impossible“: Händler fürchten Einbußen.

Fanzone

ORF

1.000 geladene Gäste in der Oper

Um etwa 19.30 Uhr begann dann die Weltpremiere vor 1.000 geladenen Gästen. Neben den Hollywood-Stars war auch die heimische Politik und Prominenz dabei. So kamen neben Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) unter anderem Nicholas Ofczarek, Maria Köstlinger, Armin Assinger, Nicole Hosp und Gery Keszler in den Genuss des neuen Actionstreifens.

Imposante Wien-Aufnahmen

Der Film wurde am Dienstagabend erstmals Journalisten gezeigt. Wien erscheint das erste Mal nach rund 15 Minuten - die Stadt bei Nacht, eingefangen mit einer Luftaufnahme über dem Stephansdom. Gleich darauf geht es erstmal in den Untergrund, wo Simon Pegg als Agent Benji Dunn, gerade aus einer U-Bahn steigend, ein mysteriöses Paket erhält.

Die Oper wird dann eindrucksvoll in Szene gesetzt: Während das Publikum Puccinis Oper „Turandot“ lauscht, macht sich Tom Cruise als Agent Ethan Hunt hinter den Kulissen auf die Jagd auf einen möglichen Terroristen - mehr dazu in „Mission: Impossible“: Die Oper als Drehort.

Einnahmen bisher zwei Milliarden Doller

Insgesamt rund zwei Milliarden Dollar (1,84 Mrd. Euro) hat die „Mission: Impossible“-Reihe bisher eingenommen. Der neueste Teil dürfte laut Analysten zwar einen vergleichsweise schwachen Start in den USA hinlegen, könnte global den Einnahmenrekord seines Vorgängers aber noch toppen. „Phantom Protokoll“ hatte Erlöse von 694,7 Millionen Dollar (640 Mio. Euro) an den weltweiten Kinokassen und einen Zuspruch von 93 Prozent auf der Bewertungsseite „rottentomatoes.com“ erzielt.

Vierter Österreich-Besuch in sechs Jahren

Für Cruise ist es der bereits vierte Österreich-Besuch innerhalb von sechs Jahren: Ehe er vergangenen August für die Dreharbeiten zu „Mission: Impossible“ in Wien weilte, stand er 2009 mit Cameron Diaz für „Knight and Day“ in Salzburg vor der Kamera und stellte 2013 im Wiener Gartenbaukino den Science-Fiction-Thriller „Oblivion“ vor. Drei Stunden lang gab der Hollywoodstar damals im Schneeregen Interviews und Autogramme.

Die Liebe, so scheint es, ist beidseitig: Wo immer der 53-Jährige seit seiner Ankunft in Wien am Dienstagabend auftauchte, umringten ihn begeisterte Fans, baten um Autogramme und Fotos mit dem Star. Die Kratzer im Image, die Cruise im Laufe seiner Karriere durch manch Flops, belächelte Liebesbekundungen an Ex-Frau Katie Holmes und seine offensive Mission für die umstrittene „Scientology“-Organisation eingefahren hat, scheinen hier verblasst.

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