99 Flüchtlinge einfach ausgesetzt

99 Flüchtlinge, darunter mehrere Kinder, sind am Donnerstag an mehreren Stellen in Wien ausgesetzt worden. Polizei und Rettung mussten die Menschen in Sicherheit bringen und erstversorgen. Viele waren in schlechtem Zustand.

Schlepper brachten die überwiegend aus dem Irak und Syrien stammenden Menschen in mehreren Kleintransportern nach Wien. Hier setzten sie sie teilweise an exponierten Stellen einfach aus „wie zum Beispiel auf der Ostautobahn (A4) bei der Auffahrt zur Wiener Südosttangente (A23), was natürlich auch eine körperliche Gefährdung der Flüchtlinge darstellt“, so Polizeisprecher Paul Eidenberger. Auch auf der Laxenburger Straße sei eine größere Gruppe von Flüchtlingen aufgegriffen worden.

Flüchtlinge

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Die wenigen Habseligkeiten werden von der Polizei durchsucht

In schlechter körperlicher Verfassung

Die Flüchtlinge dürften eingepfercht in Kleintransportern über Ungarn nach Österreich gebracht worden sein. Viele der 99 Flüchtlinge waren nicht zuletzt aufgrund der Strapazen ihrer Fahrt und der großen Hitze in schlechter körperlicher Verfassung: „Die Menschen waren teilweise in schlechterem gesundheitlichen Zustand, das heißt, sie waren aufgrund der großen Hitze dehydriert. Sie wurden von der Rettung und der Polizei erstversorgt“, so Eidenberger.

Die Polizei konnte einen der mutmaßlichen Schlepper festnehmen. Deren Vorgehensweise dürfte mittlerweile System haben. Laut Polizei werden inzwischen täglich Flüchtlinge in Wien einfach ausgesetzt.

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Eins der Autos, in denen die Flüchtlinge nach Wien gebracht wurden

Menschen irren unter Lebensgefahr umher

Die Methoden der Schlepper werden offenbar immer brutaler. Fast täglich werden Flüchtlinge auf der Autobahn ausgesetzt und stehen gelassen. Dort irren die völlig erschöpften Menschen unter Lebensgefahr umher, bis sie aufgegriffen werden - mehr dazu in Flüchtlinge auf Autobahnen „ausgesetzt“.