„Mission: Impossible“: Die Oper als Drehort

Vor einem Jahr war die Oper einer der wichtigsten Drehorte für den fünften Teil der „Mission: Impossible“-Serie. Jetzt verriet das Haus am Ring Details zu den Dreharbeiten und die Rolle der Oper bei der Entstehung des Films.

Die Oper wird in „M:I5“ eindrucksvoll in Szene gesetzt: Während das Publikum Puccinis Oper „Turandot“ lauscht, macht sich Tom Cruise als Agent Ethan Hunt hinter den Kulissen auf die Jagd auf einen möglichen Terroristen. Dafür durchläuft er sämtliche Winkel des Opernhauses, von der Feststiege über die Technik- und Kostümräume bis hin zur Hinterbühne, auf der er sich in schwindelerregender Höhe einen erbitterten Zweikampf liefert - zu den Klängen der weltberühmten Arie „Nessun dorma“.

Opernszenen auch in London gedreht

Nicht alle im Film zu sehenden Szenen aus der Oper wurden tatsächlich hier gedreht, betonte der Sprecher der Staatsoper, Andre Comploi. So wurde nach rund drei Wochen Vorbereitung in der Oper zwar umfangreich auf der Feststiege, im Auditorium, auf dem Dach und vor dem Eingang gedreht. Die Actionszenen mit Hauptdarsteller Cruise auf der Hinterbühne und die dabei laufende Operninszenierung von Puccinis „Turandot“ wurden jedoch in einem Londoner Studio inszeniert.

Schauspieler Tom Cruise bei Dreharbeiten zu "Mission Impossible V"

APA/Herbert Neubauer

Flucht aus der Oper

Bei der fiktiven Bühnengestaltung war die Oper ebenso eingebunden wie bei der Musik: So begutachtete man Skizzen, schickte Requisiten nach London und nahm „Turandot“ im April extra für die Großproduktion samt Sängern, Staatsopernorchester bzw. Wiener Philharmonikern und Staatsopernchor im Musikverein auf. Die Sopranistin, die der im Film mitwirkenden Schauspielerin dafür ihre Stimme lieh, ist mit Lise Lindstrom auch jene, die in der Neuinszenierung von Marco Arturo Marelli kommendes Frühjahr (Premiere: 28. April) tatsächlich die Titelpartie an der Staatsoper singt. Für das kommende Frühjahr hat die Oper eine Neuinszenierung von „Turandot“ angesetzt.

Wie Ethan Hunt aus der Oper flüchtet, ist Wienern noch von den Dreharbeiten vergangenen Sommer in Erinnerung: Da seilte sich Cruise, mit Kostar Rebecca Ferguson bzw. ihrem Stunt-Double um den Oberkörper geschnallt, spektakulär vom Dach der Oper ab. Bombastischer als die Aktion selbst sind zuvor die Luftaufnahmen, die Cruise und Ferguson auf der Flucht auf dem Operndach zeigen. Und während sich die beiden kurz darauf in einem Auto in Sicherheit wähnen, fliegt ein anderes vor der Oper in die Luft - mit einem hochrangigen Politiker darin. Der - und auch das stößt wohl nur heimischen Zusehern auf - spricht übrigens Deutsch mit bundesdeutscher, nicht österreichischer Färbung.

Imax-Leinwand in der Wiener Staatsoper

Imax

Die Leinwand für die Premiere

Für die Weltpremiere in Wien, die auf Einladung von Staatsopern-Direktor Dominique Meyer und Wunsch von Cruise zurückgeht, wurde über dem Orchestergraben in den vergangenen Tagen extra eine 17 Meter breite und 9,5 Meter hohe IMAX-Leinwand installiert. Und auch sonst erscheint das Auditorium verändert, sind doch die Stühle in der Mittelloge dem Filmprojektor gewichen und wurde der Stehbereich im Parkett bestuhlt. Fasst die Oper sonst rund 1.700 Sitzplätze, nehmen aufgrund der eingeschränkten Sicht auf die Leinwand „nur“ 1.000 geladene Gäste hier Platz - mehr dazu in Cruise zum Angreifen auf dem Red Carpet.