Flüchtlinge: Wie man richtig hilft

Während die Regierung noch nach Lösungen für die Flüchtlingssituation in Österreich sucht, haben andere Privatinitiativen gegründet. Einzelpersonen sollten aber nicht selbst auf der Straße in Traiskirchen Spenden verteilen, rät die Caritas.

„Wir machen Carepakete, die für eine Person sind oder eine Familie, und geben sie direkt an die Leute. Man darf nicht ins Lager Traiskirchen, aber Volljährige dürfen aus dem Lager heraus. Man findet genug Menschen, die etwas brauchen“, sagte Sophie Pollak, die in Wien den Shop We Bandits betreibt und dort für Flüchtlinge Sachspenden sammelt.

Aus dem Innenministerium hieß es allerdings, dass keine Sachspenden mehr in Traiskirchen benötigt würden. „Wir haben keinen Mangel an Sachgütern in Traiskirchen, wir haben in ganz Österreich einen Mangel an Quartieren“, sagte Innenministeriumssprecher Karl-Heinz Grundböck gegenüber „Wien heute“.

Derzeit eher um Geldspenden gebeten

Die Caritas, die in Traiskirchen Spenden an Flüchtlinge verteilt, sieht das anders. „Die Flüchtlinge erzählen, dass man sich für alles in der Erstaufnahmestelle sehr, sehr lange anstellen muss“, sagte Miriam Lehner von Caritas Wien.

Aber Einzelpersonen sollten nicht selbst auf der Straße in Traiskirchen Spenden verteilen. „Einfach deswegen, weil es immer wieder zu kleineren Tumulten gekommen ist. Weil dann die Autos vorfahren, der Kofferraum geht auf - und natürlich sind die Leute neugierig und wollen sehen, ob in dem Kofferraum etwas ist, das sie brauchen können“, so Lehner.

Auch die Lager der Caritas seien bereits voll. „Wir würden bitten, die Sammlungen ein wenig zu drosseln. Wir rufen dann wieder auf, wenn wieder Neues gebraucht wird. Wir sind aktuell dabei, alles aufzuarbeiten, was wir bekommen haben“, sagte Lehner. Die Caritas bitte derzeit eher um Geldspenden.

Womit ist Flüchtlingen wirklich geholfen?

„Wien heute“ hat mit der Wiener Caritas und dem Innenministerium über die Unterstützung von Flüchtlingen gesprochen.

Aktuelles Anliegen: Wohnraumsuche

„Und aktuell ist die Wohnraumsuche unser Anliegen. Wenn Menschen Wohnraum haben, den sie zur Verfügung stellen wollen, bitten wir um Kontaktaufnahme. Es kommt dann ein Team, besichtigt die Wohnung und begleitet auch die Vertragsgestaltung bis zum Mietvertrag“, so Lehner weiter. Die private Wohnungsvermittlung laufe in Wien gerade. Das dauere etwa zwei Wochen, heißt es.

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