Kleine Listen werben um Unterschriften

Bis 4. September haben kleine Listen Zeit, ihre Kandidatur zur Gemeinderats- und Bezirkswahl am 11. Oktober einzureichen. Derzeit wird um Unterschriften geworben, wobei es bei einigen Listen offenbar knapp wird.

Bis 4. September können die gesammelten beglaubigten Unterschriften eingereicht werden. Um es auf den Stimmzettel zu schaffen, sind 2.950 Unterschriften für das Antreten auf Bezirks- und Landesebene notwendig.

Auf der Suche nach Unterstützern ist dabei etwa die Liste Gemeinsam für Wien des türkischstämmigen Arztes Turgay Taskiran. Die Ankündigung seiner Liste hatte bereits für viel Gesprächsstoff gesorgt, entgegen bisherigen Berichten habe man die notwendigen Unterschriften noch nicht beisammen, so Taskiran am Dienstag - mehr dazu in Türkische Liste: Nur Know-how aus Türkei.

„Wien anders“ bei 80 Prozent der Unterschriften

Bereits im Sammelfieber ist das laut Eigendefinition „bunte“ Bündnis „Wien anders“, das aus Platzgründen am Stimmzettel unter dem Kürzel ANDAS aufscheinen will: Um die Fünf-Prozent-Hürde in Wien zu überspringen, haben sich die Piratenpartei, die Wiener KPÖ, der Grün-Ableger „Echt Grün“ sowie die „Plattform der Unabhängigen“ zusammengeschlossen. Mehr als 80 Prozent der rund 3.000 notwendigen Unterstützungserklärungen hatte das Bündnis bereits vor dem Wählerevidenz-Stichtag am Dienstag beisammen - mehr dazu in Stichtag für Wien-Wahl.

BZÖ kandidiert in sieben Bezirken

Das BZÖ wird am 11. Oktober nicht in ganz Wien kandidieren und will sich auf die Bezirke Leopoldstadt, Döbling, Brigittenau, Floridsdorf und Donaustadt konzentrieren. Dazu kommen Kandidaturen in Ottakring und der Inneren Stadt. Für diese Bezirke liegen laut Landesparteiobmann Dietmar Schwingenschrot die notwendigen Unterschriften bereits vor.

Um Unterstützungserklärungen wirbt noch die Demokratische Alternative, in diversen Medien als „Gemeindebau-Partei“ bezeichnet. Initiator Gerhard Kuchta bezeichnete das Sammeln als „Herausforderung - schon rein logistisch“. Richtig durchstarten will die Liste ab Dienstag mit dem Stichtag für die Wählerevidenz.

Die Freidemokraten sind derzeit mit Aktionsständen vor Amtshäusern oder inklusive Notar unterwegs, um die notwendigen Unterschriften zu ergattern. Die Gruppierung unter Landesobmann Günther Koller will sich vor allem gegen staatliche Bevormundung einsetzen und basierend auf liberalen Prinzipien für die Freiheit des Einzelnen kämpfen. Auch die Männerpartei, die sich vor allem auf familienpolitische Agenden konzentriert, ist auf Vorwahl-Stimmenfang. Die Christliche Partei Österreich (CPÖ) wird hingegen heuer nicht antreten.

EU-Austritt-Partei nur in Bezirken

Die EU-Austritt-Partei EUAUS will heuer nur auf Bezirksebene kandidieren. Auch dafür braucht es allerdings 50 beglaubigte Unterschriften pro Bezirk.

Die Liste Wir für Floridsdorf (WIFF) möchte hingegen über die Bezirksvertretung hinaus: 100 Unterschriften braucht es, um in Floridsdorf auch auf den Stimmzettel für die Gemeinderatswahl zu wandern. Der tatsächliche Einzug wäre dann aber nur über ein Grundmandat im 21. Bezirk möglich - was als äußerst unwahrscheinlich gelten kann.

Die Sozialistische Linkspartei (SLP) beschränkt ihre Kandidatur auf die Brigittenau - wofür derzeit Unterstützungserklärungen gesammelt werden.

Team Stronach verzichtet auf Wien-Wahl

Das Team Stronach verzichtet dagegen mit sehr großer Wahrscheinlichkeit gleich gänzlich auf ein Antreten. Die Wiener Landespartei war in den vergangenen Monaten vor allem von Personalrochaden geprägt - zuletzt übernahm die ehemalige Miss-World-Gewinnerin Ulla Weigerstorfer das Amt der Landesobfrau.

Bei einer Pressekonferenz am Dienstag war von Frank Stronach aus einer etwas langwierigen Antwort auf die Frage, ob man bei der Wiener Landtagswahl antreten werde, eher ein Nein herauszuhören. Man müsse nun des Team festigen - mehr dazu in Lugar neuer Klubobmann des Teams Stronach (news.ORF.at).

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