Asylprotest auf Mariahilfer Straße

Menschen, die in Decken gehüllt auf der Mariahilfer Straße liegen: Dieses Bild hat sich am Samstagnachmittag den Passanten auf der Einkaufsstraße geboten. Aktivisten wollten auf die Zustände im Flüchtlingslager Traiskirchen aufmerksam machen.

„JA Solidarität mit Menschen in Not“ und „Traiskirchen=Humanitäre Katastrophe“ stand auf den Plakaten der Aktivisten. „Rund 35 Personen nahmen an der Kundgebung teil“, sagte Polizeisprecher Paul Eidenberger. In Decken gehüllt und mit Schlafsäcken lagen die Teilnehmer mitten auf der Mariahilfer Straße in Höhe Neubaugasse. Aufgerufen dazu hatte ein Zusammenschluss von Wiener Künstlerinnen und Künstlern unter dem Namen "Die schweigende Mehrheit sagt JA“.

„Mahü“ als „Traiskirchner Lagerstraße“

Die Einkaufsstraße sollte sich „für drei Stunden in eine Traiskirchner Lagerstraße" verwandeln, um so auf die Zustände in Traiskirchen aufmerksam zu machen. „Immer noch müssen 2000 Menschen in Traiskirchen die Nächte im Freien verbringen, viele nicht einmal durch eine Plane oder ein Zelt gegen den Regen geschützt. Frauen und Männer können nicht getrennt duschen. Auch bei der Essensausgabe kommt es zu stundenlangen Wartezeiten“, kritisierte Mitinitiatorin Natalie Assmann.

„Wir haben Kontakt zu Flüchtlingen im Lager aufgebaut. Unser Ziel ist es, deren Stimme hörbar zu machen“, sagt Mitinitiatorin Tina Leisch, die von „60 bis 70 Leuten“ auf der Mariahilfer Straße spricht. So lange die Zustände nicht besser werden, würden weitere Aktionen geplant, heißt es von der Initiative. Eine Aktion fand bereits neben der Staatsoper statt - mehr dazu in Flüchtlingsprotest vor der Staatsoper.

Links: