Früher Laubfall wegen Hitze

In Ostösterreich werfen viele Bäume bereits jetzt ihre Blätter ab. Das ist kein Hinweis auf den Herbst, sondern eine Folge der Hitzewelle. Die Bäume sind im Trockenstress, haben zu wenig Wasser und schalten auf Sparprogramm.

Es war in jeder Hinsicht ein Rekordsommer: Noch nie zuvor gab es in Wien so viele „Wüstentage“, noch nie zuvor regnete es im Sommer so wenig. Dieses Wetter hinterließ vor allem bei den Alleebäumen Spuren, sagt Joachim Chen vom Wiener Stadtgartenamt. „Unsere Alleebäume und Straßenbäume, die nur eine relativ kleine Baumscheibe zur Verfügung haben, haben natürlich unter Hitze und Trockenheit gelitten“, sagt Chen gegenüber Radio Wien.

„Baum greift zu Notmaßnahme“

Besonders betroffen sind Bäume in dicht besiedelten Gebieten der Stadt. „Betroffen sind vor allem die Alleen, wo die Sonne und die Reflexion von den Haufassaden besonders stark sind. Dort hat sich die Hitze gesammelt, dort ist sehr wenig Wasser hingekommen. Dort sieht man den enormen Leidensdruck der Bäume“, erklärt Chen. „Der Baum greift zu einer Notmaßnahme. Er verringert die Oberflächenverdunstung, indem er sich von seinen Blätter befreit.“

Bäume, die nicht so tief wurzeln, sind von der Hitze stärker betroffen. Dazu zählen neben dem Apfelbaum etwa die Birke die Hainbuche und die Rosskastanie.

Neues Baumsortiment wegen der Hitze

Die Hitze war vor allem für Bäume, die in den 1990er Jahren und davor gepflanzt wurden, ein großes Problem, erklärt der Experte. „Seit 2000 pflanzen wir ein völlig neues Baumsortiment nach. Den Zürgelbaum zum Beispiel. Das sind Bäume, die mit der Hitze und der Trockenheit besser zurechtkommen.“ Chen gibt aber auch für die alten Bäume Entwarnung. Auch diese Bäume werden durch den Trockenstress nicht sterben und im nächsten Jahr wieder austreiben.

Die Hitze ist noch nicht vorbei. Gegen Wochenende soll es in Wien noch einmal Werte jenseits der 30-Grad-Marke geben - mehr dazu in wetter.ORF.at.

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• Stadtgartenamt