Beratungsstelle der Frauenhäuser eröffnet

Mit einem Tag der offenen Tür ist am Mittwoch die neue Beratungsstelle der Wiener Frauenhäuser in der Vivenotgasse 53 in Meidling eröffnet worden. Sie ist barrierefrei und soll so allen Menschen zugänglich sein.

Die Nachfrage nach Schutz vor Gewalt sei „leider ungebrochen“, sagte die Vorsitzende des Vereins der Wiener Frauenhäuser, Martina Ludwig-Faymann. 681 Frauen und 693 Kinder lebten 2014 in den Wiener Frauenhäuser und weitere 102 Frauen mit ihren Kindern fanden im Übergangswohnbereich Unterstützung.

Sie betonte besonders die Notwendigkeit einer guten Kooperation mit Polizei und Jugendämtern sowie der laufenden Sensibilisierung der Öffentlichkeit für das Thema häusliche Gewalt: „Vom Frauenhaus erfahren haben die Frauen 2014 in erster Linie durch Bekannte, Verwandte sowie durch die Polizei - zu je 15%, gefolgt vom Amt für Jugend und Familie - 10%. Dies macht auch deutlich, dass Polizei und Jugendämter zu unseren engsten KooperationspartnerInnen gehören.“

Beratungsstelle Frauenhaus

ORF

Neue Beratungsstelle der Frauenhäuser

11.701 Beratungskontakte im Jahr 2014

Frauenstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) betonte im Rahmen der Eröffnung die wichtige Rolle der Wiener Frauenhäuser im Gewaltschutznetz: „Jede fünfte Frau in Wien ist von Gewalt im sozialen Nahbereich betroffen. Die Wiener Frauenhäuser sind ein Ort für Frauen in Not, an dem sie und ihre Kinder sicher untergebracht sind. Die neue Beratungsstelle ist eine wichtige erste Kontaktmöglichkeit, 11.701 Beratungskontakte im Jahr 2014 beweisen das. Barrierefreiheit ist nicht nur ein Muss, sondern ein zentrales Anliegen der Stadt Wien. Unsere Beratungseinrichtungen sollen für alle Menschen zugänglich sein.“

„Zusammenleben ohne Vorbehalte“

Die Geschäftsführerin der Wiener Frauenhäuser Andrea Brem berichtete über aktuelle Herausforderungen in der Beratung: „Im Frauenhaus leben unterschiedlichste Frauen zusammen: junge, ältere, körperlich oder seelisch beeinträchtigte oder traumatisierte Frauen, gut ausgebildete Frauen und Analphabetinnen, Frauen aller Nationalitäten und Religionszugehörigkeiten. Wir alle üben das gewaltfreie Zusammenleben in gegenseitigem Respekt, in Solidarität und mit der Bereitschaft, einander die Türe aufzuhalten - immer und ohne Vorbehalte.“

Der Verein freut sich auch, sich in einem neuen Outfit präsentieren zu dürfen. Andrea Brem: „Damit alle betroffenen Frauen den Weg zu uns finden, müssen wir laufend Öffentlichkeitsarbeit machen und Werbemaßnahmen setzen.“

Frauennotruf: 8.568 Beratungen im Vorjahr

Neben den Frauenhäusern dient auch der Frauennotruf in Wien als eine erste Anlaufstelle. Insgesamt haben sich 8.568 Frauen im Jahr 2014 an den Wiener Frauennotruf gewandt. Am häufigsten erfolgte der Kontakt aufgrund von körperlicher Gewalt, sexualisierter und psychischer Gewalt - mehr dazu in Frauennotruf: 8.500 Beratungen im Vorjahr.

Link: