Totenschein von Kaiserin Sisi im Museum

Die Feile, mit der Luigi Lucheni 1898 die österreichische Kaiserin Sisi in Genf tödlich verletzte, ist im Sisi Museum in der Hofburg schon länger ausgestellt. Jetzt ist der Original-Totenschein dazugekommen.

Der am 13. September 1898 ausgestellte Totenschein wurde am 7. Mai 2015 von der Schloss Schönbrunn Betriebsgesellschaft (SKB), zu der das Sisi Museum gehört, in einer Auktion im Dorotheum angekauft. „Wo er vorher war, wissen wir nicht“, erklärte Kuratorin Olivia Lichtscheidl. Auf dem Dokument, das bisher lediglich als Faksimile zu sehen war, ist jedenfalls neben persönlichen Daten auch der Name des Attentäters, Luigi Lucheni, vermerkt. Er hatte der Monarchin während eines Spaziergangs eine Feile in die Brust gestoßen und ihr damit eine tödliche Verletzung des Herzbeutels zugefügt.

Neuzugänge im Sisi-Museum

APA/SKB/Dieter Nagl

Der Original-Totenschein im Sisi Museum

Allerdings ist den Behörden in Genf ein Fehler unterlaufen. „Sie haben als Geburtsort Schloss Possenhofen angegeben. Tatsächlich wurde sie aber im Herzog-Max-Palais in München geboren“, unterstrich die Kuratorin. Dank spezieller Licht-, Temperatur- und Luftfeuchtigkeitskontrollen kann das Artefakt dauerhaft ausgestellt werden.

Seidenstiefletten in Schuhgröße 41

Ebenfalls im Dorotheum ersteigert hat die SKB Seidenstiefletten, die aus einer späteren Lebensphase der Kaiserin stammen. „Sie belegen, dass sie tatsächlich sehr große, aber trotzdem ganz schmale Füße hatte“, sagte Lichtscheidl. Das äußerst heikle Schuhwerk misst eine Länge von 26 Zentimetern. „Das entspricht Schuhgröße 41 und belegt, dass die Kaiserin sehr große, aber ganz schmale Füße gehabt hat“, meinte Lichtscheidl. Bisher sei das nicht so ausdrücklich klar gewesen, da vorrangig Schuhe aus ihrer Jugend bzw. Lederstiefeln, die sich mit der Zeit zusammenziehen, erhalten seien.

Neuzugänge im Sisi-Museum

APA/SKB/Dieter Nagl

Stiefletten der Kaiserin

Gemeinsam mit den restaurierten hellen Seidenstiefletten kehrt ein bereits im Vorjahr zwischenzeitlich präsentiertes Sisi-Kleid in die Vitrine zurück. Das blau-weiße und eng taillierte Kleidungsstück stammt ebenfalls aus der letzten Lebensphase der Kaiserin: „Das ist aus der Garderobe in Korfu und insofern besonders, als Elisabeth nach dem Tod ihres Sohnes, Kronprinz Rudolf, fast nur noch Schwarz trug.“ Sowohl Stiefletten als auch Kleid müssen nach rund sechs Monaten wieder ins Depot.

Link: