Wien-Wahl: Frauen noch unentschlossen

Mit 53 Prozent stellen die Frauen bei der Wien-Wahl am 11. Oktober die Mehrheit der Wahlberechtigten. Eine Wahlforscherin sieht für die Parteien noch Potenzial - viele Frauen seien derzeit noch unentschlossen.

„Wahlentscheidende Themen sind für Frauen Bildung und Gesundheit. In erster Linie profitieren die Grünen von den Frauenstimmen, in zweiter Linie die SPÖ. Alle anderen Parteien verlieren im Gegensatz dazu bei den Frauen“, sagte OGM-Wahlforscherin Karin Cvrtila gegenüber „Wien heute“. Wirtschaftsthemen würden für Frauen hingegen nicht im Vordergrund stehen.

TV-Hinweis

„Wien heute“ ist am 20. September um 19.00 Uhr in ORF2 und danach online in tvthek.ORF.at zu sehen.

Einen Unterschied zu den Wahlen vor fünf Jahren sieht die Wahlforscherin bei der FPÖ: Sie wurde vorwiegend von Männern gewählt - jetzt schließe sich die Schere aber mehr und mehr. Während Männer beim Thema Zuwanderung - und aktuell Asylpolitik - die FPÖ eher aus Angst vor Arbeitsplatzverlust wählen würden, hätten Frauen andere Motivationsgründe. „Bei Frauen hingegen geht es darum: Wie wirkt sich das bei der Schule bei meinen Kindern aus, bei der Familie oder Ähnlichem?“, so Cvrtila.

Frau betritt Wahlkabine

APA/Georg Hochmuth

Wahlforscherin: Kurz vor der Wahl sind Frauen unentschlossener als Männer

606.868 Frauen wahlberechtigt

Es lohne sich, bis zum Schluss Überzeugungskraft einzusetzen - egal, welche Themen dann im Wahlkampf eine Rolle spielen würden, so Cvrtila weiter. Frauen seien unentschlossener als Männer: „Das zeigt sich nicht nur bei der Wien-Wahl, sondern auch bei anderen Wahlen. Hier ist für alle Parteien in den letzten Wochen viel Potenzial drin.“

Nach der Gemeinderatswahl 2010 holten Frauen 34 Prozent der Mandate. Das spiegelt den Anteil bei den Wahlberechtigten allerdings nicht wieder: Die Zahl der Wahlberechtigten teilt sich in 606.868 Frauen und 536.208 Männer - mehr dazu in Zahl der Wiener Wahlberechtigten steht fest (wien.ORF.at; 16.9.2015).

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