Postkästen für Wahl wieder bedeutend

Die Zahl der Postkästen nimmt in Wien ab, nur mehr rund 1.200 sind noch zu finden. Grund ist der seit Jahren rückläufige Briefverkehr. Für die bevorstehende Wien-Wahl und die Briefwahl werden die Postkästen wieder bedeutend.

Der rückläufige Briefverkehr hat zur Reduktion der Postkästen geführt, auch wenn Kathrin Schrammel von der Post gegenüber „Radio Wien“ einschränkte: „In den Stadtentwicklungsgebieten, etwa der Seestadt Aspern, nimmt die Zahl der Postkästen auch zu.“ Entleert wird generell nur mehr einmal am Tag. Durch die maschinelle Verarbeitung kommen trotzdem 95 Prozent der Poststücke am nächsten Tag an.

Fotos: Die Entwicklung des Postkastens:

93 Postkästen für Briefwahl

Für die Wien-Wahl werden 93 Kästen extra für Briefwähler aufgestellt. Die für die Briefwahl notwendigen Wahlkarten werden ab Mittwoch ausgestellt und versendet. Wahlberechtigte finden in den nächsten Tagen eine Informationsbroschüre samt Antrag und Rücksendekuvert im Briefkasten.

Bei der Wien-Wahl vor fünf Jahren gab es einen Rekord an Anträgen und Briefwahlstimmen, den Wien bis heute hält. 13,61 Prozent der Wiener - das waren fast 156.000 Personen - beantragten Wahlkarten für die Gemeinderats-/Landtagswahl. Für die Bezirksvertretungswahlen (wo auch die EU-Bürger mitstimmen dürfen) waren es 12,93 Prozent.

Seit Einführung der Briefwahl 2008 waren es nur einmal noch mehr als zehn Prozent, nämlich bei der Nationalratswahl 2013 (10,47 Prozent). Bei den meisten Landtagswahlen wollen sechs bis sieben Prozent der Stimmberechtigten eine Wahlkarte. Bei der Steiermarkwahl im Mai waren es z.B. 6,81 Prozent - wobei es dort einen vorgezogenen Wahltag gab, für den keine Wahlkarte nötig war. Das zuletzt niedrigste Interesse verzeichnete Kärnten 2013 mit 4,47 Prozent.

Bisher 31.000 Online-Anträge für Wahlkarten

Wahlkarten sind nicht nur für die Briefwahl notwendig, sondern auch um die Stimme schon vor dem Wahltag bei der Bezirkswahlbehörde (persönlich oder per Boten) oder am Wahlsonntag in einem „fremden“ Wahllokal bzw. vor einer „fliegenden“ Wahlbehörde abzugeben. Anträge müssen schriftlich, online oder persönlich bei den Wahlreferaten der Magistratischen Bezirksämtern (im 4., 6. und 8. Bezirk außerhalb des Bezirksamtes) gestellt werden.

Zunehmend beliebt wird der Online-Antrag. Schon jetzt, drei Wochen vor der Wahl, sind auf diesem Weg rund 31.000 Anträge eingelangt. Die Wahlkarten werden ab Mittwoch ausgestellt und versendet, weil erst dann alle Kandidaten für beide Wahlen feststehen. Beantragt werden können sie noch bis 7. Oktober schriftlich bzw. online und bis 9. Oktober persönlich.

Wiener, die am Postweg abstimmen wollen, müssen beachten, dass heuer auch für sie der Wahlschluss Sonntag 17.00 Uhr gilt. Am Wahlwochenende werden bei der Leerung der Postkästen zusätzliche Termine eingeschoben.

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