Vierjährige erstochen: U-Haft verlängert

Am Wiener Straflandesgericht ist die Untersuchungshaft über jene 38-Jährige verlängert worden, die im August in Wien-Hernals ihre vierjährige Tochter erstochen haben soll. Die Untersuchungen für ein Gutachten sind abgeschlossen.

Die U-Haft wurde um weitere zwei Monate verlängert. Wie die Justiz in diesem Fall weiter verfahren wird - formal wird wegen Mordes ermittelt -, hängt von der psychiatrischen Sachverständigen Adelheid Kastner ab.

Zwecks Erstellung eines Gutachtens zur Frage der Zurechnungsfähigkeit der 38-Jährigen war die Tatverdächtige vorübergehend von der Justizanstalt Wien-Josefstadt nach Linz verlegt worden, um der dort tätigen Gutachterin die Möglichkeit zu verschaffen, die Frau mehrfach und eingehend untersuchen zu können - mehr dazu in Vierjährige erstochen: Mutter kommt nach Linz (wien.ORF.at; 20.8.2015).

Anwältin: „Impulshandlung aus Verzweiflung“

Die Untersuchungen von Adelheid Kastner sind mittlerweile abgeschlossen. Die 38-Jährige befindet sich seit 9. September wieder in einer Zelle in Wien. Die Staatsanwaltschaft muss nun das Vorliegen des schriftlichen Gutachtens abwarten, ehe über eine Anklageerhebung entschieden werden kann.

Für Astrid Wagner, Anwältin der 38-Jährigen, handelte es sich bei der Tat um eine „völlig unkontrollierbare Impulshandlung aus Verzweiflung“. Die 38-Jährige habe seit geraumer Zeit an Depressionen gelitten.

Die zweifache Mutter hatte am Morgen mit einem Messer auf ihre Tochter eingestochen, die noch am Tatort ihren Verletzungen erlag. Die vierköpfige Familie hätte infolge von Mietrückständen am selben Tag aus ihrer in Wien-Hernals gelegenen Wohnung delogiert werden sollen - mehr dazu in Vierjährige erstochen: U-Haft für Mutter (wien.ORF.at; 7.8.2015).