„Wiener Wiesn“ startet wieder

Volksmusik, Lederhose und Dirndl: Am Donnerstag beginnt auf der Kaiserwiese im Prater wieder die „Wiener Wiesn“. Auftreten werden bis 11. Oktober etwa die Münchener Freiheit, DJ Ötzi oder die Seer. Allein im Vorjahr kamen 250.000 Besucher.

In drei Festzelten soll bei über 130 Livekonzerten geschunkelt und gefeiert werden. „Wir sind das größte Volksmusikfest in Österreich und in diesem Genre auch einzigartig“, sagt Christian Feldhofer, geschäftsführender Gesellschafter der Wiesn. In den vergangenen vier Jahren hat man bereits 750.000 Gäste mit Bier und Brezen anlocken können - alleine 250.000 im Jahr 2014.

„Versuchen hier Landidylle zu schaffen“

Vor der Eröffnung Donnerstagmittag gab es aber noch einiges zu tun: Tonnen von Hackschnitzeln wurden auf den Wegen verteilt, Baumstümpfe geschleppt und der Prater in ein Dorf verwandelt. „Wir haben rund 100 Bäume nach Wien gebracht. Wir versuchen hier eine Landidylle zu schaffen und das gelingt uns natürlich nur, wenn wir das Land wirklich her holen“, sagt „Wiener Wiesn“-Veranstalterin Claudia Wiesner gegenüber „Wien heute“.

Aufbau "Wiener Wiesn"

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Noch sind die Zelte leer

„Es werden schon etliche Tonnen Würstel weggehen“, sagt Thomas Stefani, der als Koch auf der Wiesn arbeitet. Das Gelände ist heuer um die Genussrunde erweitert worden, hier sollen die Besucher Spezialitäten aus allen Bundesländern kosten können. Vielleicht, um sich für das Abendprogramm zu stärken. DJ Ötzi, die Seer und die Münchener Freiheit werden auftreten. Ebenfalls spielen werden die Edlseer sowie der Vorarlberger Holstuonarmusigbigbandclub, kurz HMBC, oder die Powerkryner.

Preise wurden geändert

Wie bereits in den Vorjahren ist der Eintritt in das Zeltdorf sowie in die kleineren Almen kostenlos, untertags kann auch in den Festzelten noch gratis gefeiert werden. Ab 18.30 Uhr muss dann ein Ticket erworben werden - wobei man heuer ein bisschen an den Preisen geschraubt hat.

Wiener Wiesn

Wiener Wiesn-Fest

An den 18 Wiesntagen soll dann gefeiert werden

Diese sind nun nicht mehr einheitlich, sondern - je nach Entfernung zur Bühne - gestaffelt, wie Feldhofer berichtete. Die billigsten Tickets beginnen bei 35 Euro für „Randplätze“, die teuersten „Edeltickets“ können bis zu knapp 90 Euro kosten. Für die „kleine Geldbörse“, wie es der Wiesn-Chef formulierte, gibt es aber auch Varianten: Montag und Dienstag ist auch in den großen Partyzelten freier Eintritt.

Neben den bewährten Bundesländertagen, an denen sich jeweils ein Bundesland präsentiert, wird es heuer auch eine „Nacht der Landwirtschaft“ geben, die Vertreter der heimischen Agrarwirtschaft zusammenbringen soll. Ebenfalls wieder ein Fixpunkt: das Trachtenclubbing, mit dem man vor allem junges Publikum ansprechen will. Das Rosa Wiener Wiesn-Fest für die Lesben- und Schwulen-Community, wurde diesmal um einen Rosa Frühschoppen ergänzt. Bis 11. Oktober wird auf der Kaiserwiese gefeiert.

Aufbau "Wiener Wiesn"

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Das Areal vom Riesenrad aus gesehen

Kritik kommt von Anrainern

Doch an der „Wiener Wiesn“ gibt es seit vergangenem Jahr auch heftige Kritik von Anrainern, die gegen die kommerzielle Nutzung der Kaiserwiese protestieren. Mehr als 3.200 Unterschriften wurden von einer Bürgerinitiative gesammelt. Der Grund: Die Bäume würden zu sehr unter dem Fest leiden und der Rasen zerstört, heißt es.

Trotz Petition und Gesprächen habe sich die Situation aber auch heuer nicht gebessert, sagt Eva Müller von der Bürgerinitiative gegenüber Radio Wien. „Wir haben während des Aufbaues beobachtet, dass Äste der Bäume abgeschnitten wurden. Die Zelte sind ganz knapp an die Bäume angebaut“, sagt Müller.

Befürchtet wird zudem noch mehr Verkehr in der Prater Hauptallee als in den vergangenen Jahren. „Es kommen jeden Tag Getränke- und Essenslieferungen. Dazu kommen noch Taxis und Busse“, so Müller. Der Bezirk möchte die Zahl der Veranstaltungstage auf 60 limitieren. Doch die habe man laut der Bürgerinitiative heuer schon deutlich überschritten.

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