Z-Schlüssel ohne Kopierschutz als Gefahr
An vielen Klingeltafeln an Wiener Häusern findet sich neben den Klingelknöpfen und Namensschildern auch noch ein Schloss. Der Schlüssel dazu, der sogenannte Post- oder Z-Schlüssel, öffnet nicht nur Briefträgern und der Müllabfuhr den Weg ins Haus, sondern quasi jedermann. Denn seit mehr als zehn Jahren können auch Privatpersonen diese Schlüssel erwerben. „Das Problem liegt darin, dass der patentrechtliche Schutz für diesen Schlüssel vor einigen Jahren abgelaufen ist“, so August Baumühlner von der Polizei.
Wegen dieses fehlenden Schutzes kann der Schlüssel legal nachgemacht werden. Leider würden die Schlüssel dann aber auch in die Hände von Personen gelangen, die diese Schlüssel nicht haben sollen, so Baumühlner. Die Schlüssel können etwa bei Kopierdiensten ganz legal nachgemacht werden, der Preis dafür beträgt lediglich zehn bis 15 Euro.
Zumindest Besitzstörungsklage droht
Doch wer mit einem solchen Schlüssel ein fremdes Haus betritt, muss mit Konsequenzen rechnen. „Wenn man auf frischer Tat hier erwischt wird, und man die Identität auch feststellen kann, ist es durchaus denkbar, dass jemand eine Besitzstörungsklage erhebt“, so Rechtsanwalt Nikolaus Vasak.
Die Polizei warnt vor dem veralteten Zugangssystem. „Wir raten, dass man in der Gemeinschaft bespricht, ob man eventuell dieses Schlüsselsystem auswechseln könnte durch ein anderes. Es gibt sehr viele gute Schließsysteme, die auf Chipbasis funktionieren und nicht nachgemacht werden können“, so Baumühlner.
Zutrittssysteme mit Chipkarte als Alternative
Eine mögliche Alternative zum althergebrachten Schlüssel sind Zutrittssysteme, die mit Chipkarte funktionieren. Auf diesen Karten können unterschiedliche Berechtigungsgruppen definiert werden, denen vom Hauseigentümer oder von der Hausverwaltung der Zutritt ins Haus gestattet wird.