„Wien Andas“ setzt auf Aktionismus

Weil es keine Dreiecksständer aufstellen darf, setzt „Wien Andas“ im Straßenwahlkampf auf Aktionismus mit Rikschas und Pinguinen. Das Ziel ist der Einzug in den Gemeinderat. Ein inhaltlicher Schwerpunkt ist Wohnpolitik.

Mit zwei Rikschas und bunten Fahnen haben sich Mitglieder und Sympathisanten von „Wien Andas“ am Börseplatz eins in der Innenstadt versammelt. „Der Treffpunkt wurde wegen des leerstehenden Gebäudes gegenüber von der Börse gewählt. Es ist einer unserer Knackpunkte, dass wir etwas am Wohnungsmarkt ändern wollen. Zum Beispiel sollen Häuser wie dieses als Wohnraum oder jetzt etwa als Flüchtlingsunterkünfte genutzt werden und nicht der Spekulation zum Opfer fallen“, sagt Sebastian Reinfeldt, Spitzenkandidat im ersten Bezirk.

Wahlrecht für alle Wienerinnen und Wiener

Die Gruppe von etwa 30 Personen ist bunt zusammengewürfelt - genauso wie „Wien Andas“ auch zustande gekommen ist. Das Bündnis setzt sich aus der KPÖ, Echt Grün, der Piratenpartei und der Unabhängigen Plattform zusammen. Gekommen sind größtenteils junge Menschen, die studieren, sowie ältere Menschen, die schon in Pension sind. Was sie verbindet, ist ihre linksgerichtete politische Ansicht. Juliana Okropiridse, 22 Jahre alt, ist die Spitzenkandidatin der Allianz - mehr dazu in Auch „Wien anders“ fix bei Wien-Wahl.

Juliana Okropiridse

ORF/Rieger

Juliana Okropiridse

Neben der Veränderung der Wohnsituation, steht vor allem das Demokratiedefizit im Vordergrund: „Ein Viertel der Bevölkerung in Wien darf nicht wählen, weil sie nicht die österreichische Staatsbürgerschaft hat. Jeder ist aber Wiener, der hier wohnt. Alle Menschen, die hier leben, sollten die gleichen Rechte haben. Dafür setzen wir uns ein“, sagt die Spitzenkandidatin.

Fünf Prozenthürde knacken ist Ziel

„Wien Andas“ möchte außerdem „die neue linke Kraft sein, die wählbar ist. Wir sind eine Plattform, wo sich Leute äußern können“, so die Spitzenkandidatin. Bezüglich des sich zuspitzenden SPÖ-FPÖ-Duells fügt sie hinzu: „Gerade jetzt ist es wichtig, jener Partei die Stimme zu geben, die am besten die eigene Meinung vertritt.“ Das Thema der Legalisierung von Cannabis ist einstweilen in den Hintergrund getreten: „Klar, ist es uns noch wichtig. Aber es gibt derzeit dringendere Probleme.“

Großes Ziel bei der Wahl am 11. Oktober ist de Einzug in den Gemeinderat. „In den Bezirken sieht es schon sehr gut aus, da werden wir viele Bezirksmandatare stellen können. Wir glauben auch, dass wir es in den Gemeinderat schaffen werden.“

Logo wird in Beete gesteckt

Nachdem „Wien Andas“ keine Plakate aufstellen durfte, weil Plakatständer nur für die KPÖ angemeldet gewesen wären, das Bündnis aber auch aus anderen Parteien besteht, setzt das Bündnis auf Aktionismus - mehr dazu in Dreieckständer nicht für alle Parteien. Mit den bunt verzierten Rikschas, den Fahnen, einem Skateboard und Plakaten, zieht die Gruppe los.

Es geht quer durch den ersten Bezirk. Im Gehen werden Flyer verteilt. Außerdem wird das Logo vom Bündnis, das auf kleinen Stäbchen befestigt wurde, in die Beete am Straßenrand gesteckt, damit „Wien Andas“ sichtbar in der Stadt ist.

Straßenwahlkampf "Wien Andas"

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Straßenwahlkampf in der Innenstadt

„Es geht um die Präsenz“

Die Passanten im ersten Bezirk sind größtenteils Touristen und daher nicht stimmberechtigt. Okropiridse: „Es geht hier nur um die Präsenz.“ Am Stephansplatz drehen die Rikschas ein paar schnelle Runden im Kreis, dann geht es weiter zum Schwedenplatz, wo wieder aktiv Wahlwerbung gemacht wird.

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