Container-Uni zieht nach Neu Marx

Zwei Jahre lang hat das mobile Stadtlabor der TU Wien am Karlsplatz mit seinen Containern für Aufmerksamkeit gesorgt. Nun zieht es weiter nach Neu Marx und soll dort zur „Open University“ ausgebaut werden.

„Die Idee ist, dass das Labor von einem Stadtentwicklungsgebiet in das nächste zieht. Die erste Station ist nun eine Fläche neben der Marx Halle“, so Projektleiter Peter Fattinger gegenüber wien.ORF.at. Eigentlich hätte das Labor schon vor einem Jahr weiterziehen sollen. „Aber mit seinen 150 Quadratmetern Nutzfläche ist das Labor gar nicht so leicht zu übersiedeln. Außerdem dauert es, bis es sich an einem Ort einspielt und im Stadtplan der Leute verankert ist.“

Bildungslandschaft aus Containern

Die Übersiedlung ist dank der Unterstützung eines Bauunternehmens finanziell gesichert. Fattinger: „Dennoch sind wir noch auf der Suche nach weiteren Sponsoren. Denn das Labor soll am neuen Standort weiter wachsen. Es sollen Arbeitsräume, Seminarräume, Werkstätten und eine Gemeinschaftsküche entstehen. Das Konzept der ‚Open University‘ wird im Wintersemester von Studierenden konzipiert und im Frühling realisiert.“

Stadtlabor wird abgebaut

ORF / Florian Kobler

Derzeit wird das Stadtlabor Schritt für Schritt abgetragen und umgesiedelt

Raum mit großer Nachfrage

Das Labor wurde am Karlsplatz bisher für Seminare und Ausstellungen genützt, war aber auch eine Art Schaufenster und Schnittstelle zwischen der Universität und Zufallspublikum. „Vor allem an den Abenden haben immer wieder neugierige Passanten bei unseren Vorlesungen zugesehen. Im Gegensatz zu einem normalen TU-Hörsaal, wo sich kaum ein Passant hinverliert, war der Zugang beim Stadtlabor sehr niederschwellig“, so Fattinger.

Das mobile Stadtlabor wurde auch vom Künstlerhaus, der Kunsthalle und dem Wien Museum für Veranstaltungen und Festivals - vom Popfest, Vienna Open bis zum Urbanize - genützt. Fattinger: „Es war eigentlich gar nicht geplant, dass es so lange eine Nabelschnur der Uni ist, aber die Nachfrage war eben so groß.“

Mobiles Stadtlabor des future.lab der TU Wien

Peter Fattinger

Das Stadtlabor stand zwei Jahre lang als Auditorium am Karlsplatz

Container mit Vorgeschichte

„Ob das Labor schön ist oder nicht, darüber scheiden sich die Geister. Da gibt es bei unseren Architekten auch verschiedene Ansichten über die Ästhetik. Aber wir haben uns bewusst für alte Container mit Rost und Gebrauchsspuren entschieden. Wir wollten damit die Vorgeschichte zeigen und die Mobilität optisch hervorheben“, so Fattinger.

Erstmals aufgebaut wurde das mobile Stadtlabor der TU Wien im Herbst 2013, da die „Platznot an der TU Wien beim Karlsplatz eklatant war“, so Fattinger. Rund 30 Studierende bauten noch in den Ferienzeit eigenhändig aus alten Schiffscontainern die Konstruktion am Karlsplatz auf - mehr dazu in TU-Studierende ziehen in Container (wien.ORF.at; 30.7.2013).

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