Viennafair startet mit neuem Konzept

Die internationale Kunstmesse Viennafair beginnt heute zweieinhalb Wochen nach der viennacontemporary mit neuem Lizenznehmer und hofft auf so viele Besucher wie in den Vorjahren.

Die elfte Viennafair eröffnet mit neuem Betreiber und neuem Schwerpunkt in der von Star-Architekten Gustav Peichl entworfenen Halle A der Reed Messe Wien. Die Viennafair bleibt eine International Contemporary Art Fair und versucht mit neuen Ideen und Konzepten frische Impulse am Kunstmarktplatz Wien zu setzen, heißt es von den Veranstaltern.

Artist: Stefanie Holler
Title: Routine 1
Kohlezeichnung, 150 x 150 cm
2015
copyright: Stefanie Holler / Galerie Martin Mertens

Stefanie Holler / Galerie Martin Mertens

Routine 1, Stefanie Holler

Nachdem die ehemalige Kunstmesse Viennafair mit der künstlerischen Leiterin Christina Steinbrecher-Pfandt und Geschäftsführer Renger van den Heuvel ihren Namen in viennacontemporary umänderte und in die Marx Halle übersiedelte, findet heuer die neue Viennafair unter der Leitung von „art-port“-Unternehmer Wolfgang Pelz statt.

„Als ich hörte, dass die Viennafair beendet wurde, fragte ich mich sofort, wieso man elf Jahre lang eine Marke erfolgreich aufbaut und dann Namen und Ort aufgibt“, so Pelz. Der Name Viennafair wurde 2005 von Wiener Galerien erfunden, ist allerdings nicht geschützt. Wolfgang Pelz hat Erfahrung in dem Bereich der Kunstmessen. Der Veranstalter richtet auch die Messen Art Austria und Art Salzburg aus.

The masks of god's Image, 2012/2013, 81x75cm

Matko Vekic:

The masks of god’s Image

Positionierung mit neuen Schwerpunkten

„Wir haben versucht, uns im Vergleich zum Mitbewerber deutlich zu positionieren“, sagte Pelz. Dem Osteuropa-Schwerpunkt, den die früheren Betreiber zur neuen viennacontemporary in die Marx Halle mitgenommen haben, „wollten wir nicht in die Quere kommen". „Wir wollen eine internationale Messe“, so Pelz, der angesichts einer überschaubaren Anzahl von sechs Galerien aus Deutschland sowie einzelnen Teilnehmern aus Italien, Korea, Ungarn und Weißrussland gleichzeitig zugab: „Wir sind noch nicht am Ziel. Nach oben hin ist Spielraum.“

Veranstaltungshinweis:

Viennafair, 8. bis 11. Oktober, Halle A, Reed Messe, Messeplatz 1

Auf 23.000 Quadratmetern setzt man auf verschiedene Sektionen: 42 Galerien stellen bei der Viennafair aus, 16 Galerien und Kunsthändler auf der Viennafair Masters, die rund ein Drittel der Fläche einnimmt und ein deutlich diverseres Angebot als gewohnt präsentiert.

Ausstellung zum Wiener Kinetismus

Zahlreiche Galerien, Sammler, Museen und andere Institutionen haben aber auch als Leihgeber für zwei Sonderausstellungen fungiert, die mit wechselnden Themen künftig fixer Teil des Messekonzeptes sein sollen. Heuer hat Angela Stief auf 500 Quadratmeter die Schau „kinesis - Eine Studie zur Bewegung im Bild“ zusammengestellt. Bei dieser Schau wird anhand von Werken von über 60 Künstlern der Wiener Kinetismus mit internationalen Positionen bis hinauf in die Gegenwart konfrontiert. Den Versicherungswert bezifferte Pelz mit fünf Millionen Euro.

Dazu kommt die Ausstellung „Colores Uniti - Ein Künstler, eine Wand und viel Farbe“. Speisen kann man unter anderem an einem von Sammy Zayed designten langen Spiegeltisch im Zentrum der Halle. Ein 164 Seiten starkes „Viennafair magazin“ bietet Hintergrund-Informationen zu Ausstellern und Künstlern.

Pelz, der an dem ursprünglich umstrittenen Oktober-Termin noch keine Nachteile festgestellt haben und an diesem Datum auch künftig festhalten will, rechnet mit rund 25.000 Besuchern, ähnlich wie bei der Viennafair der vergangenen Jahre.

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