Blümel: Juraczka als Klubchef nicht fix

Berichte, wonach der ÖVP-Spitzenkandidat Manfred Juraczka neuer ÖVP-Klubobmann im Gemeinderat werden könnte, bestätigt der Landesparteichef Gernot Blümel im „Wien heute“-Interview nicht. Die Entscheidung falle erst.

Manfred Juraczka habe seinen Sessel als Landesparteiobmann so schnell geräumt, weil er den gut dotieren Posten des Klubobmanns garantiert bekam: „Davon weiß ich nichts“, sagte Gernot Blümel Freitagabend im „Wien heute“-Studiointerview. „Dass Manfred Juraczka gesagt hat, ‚er tritt zurück‘, ist ein mutiger Schritt. Wenn ich mir die Frau Vassilakou anschaue, die hat das nicht gemacht, obwohl sie es bei Verlusten angekündigt hat. Das sind Sesselkleber.“

Es sei noch nicht entschieden, ob Juraczka Klubobmann wird und Fritz Aichinger ablöst. „Diese Frage ist in der Klubsitzung zu entscheiden. Jetzt geht es darum, über Koalitionsverhandlungen zu entscheiden, dann geht es darum, die Partei neu aufzustellen.“

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„Wien heute“-Interview mit Gernot Blümel

Der neue Wiener ÖVP-Obmann bewertet im Gespräch mit Paul Tesarek unter anderem die Chancen auf eine Regierungsbeteiligung der ÖVP.

Blümel berichtete von „sehr guten Gesprächen“ mit Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) am Donnerstag. Man habe nach einem Vier-Augen-Gespräch auch in einer größeren Runde über Themen diskutiert, so Blümel in „Wien heute“. „Ich habe dabei klar gemacht, dass es der ÖVP Wien nicht um Posten geht, sondern um Inhalte. Wir wollen über alle Themen reden können. Ich habe ein positives Gefühl von der Grundstimmung her. Natürlich ist klar, mit welcher Partei die SPÖ koalieren will, liegt bei ihr. Es wird kommende Woche eine Entscheidung geben.“

„Will Partei neu aufstellen“

Die ÖVP werde anhand der Themen entscheiden, ob es für sie „vertretbar" wäre, in eine Koalition zu gehen. Es geht darum, den Wirtschaftsstandort neu zu beleben. Wie, darüber wird man sich in den Verhandlungen unterhalten. Wir haben da viele gute Ideen, die jetzt auf den Tisch zu legen, wäre unfair. Vor Gesprächen macht man so etwas nicht.“ Wichtig seien ihm auch Reformen im Verwaltungsbereich, bei Pensionen und im Sozialbereich. Auch Privatisierungen strebe die ÖVP ab. Konkret wurde Blümel dabei aber nicht.

Die ÖVP will das Ergebnis jetzt analysieren und dann die richtigen Schlüsse ziehen. „Es ist nie nur eine Person an einem Ergebnis Schuld. Natürlich trägt der Spitzenkandidat viel Verantwortung, die hat er wahrgenommen. Das ist ihm hoch anzurechnen. Das ist ein erster Schritt, wie man die Partei neu aufstellen kann, das will ich machen.“

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