„Wien in leiwanden Grafiken“ im MQ
„Die meisten Ideen kommen wenn etwas nicht funktioniert, man sich über etwas ärgert“, sagt Clemens Ettenauer, der Herausgeber von „Wien in leiwanden Grafiken“ gegenüber wien.ORF.at. Die Mitarbeiter der Galerie und des Shops der „Komischen Künste“ stellen auf ihrer Facebook-Seite „Wien in leiwanden Grafiken“ die Stadt und ihre Menschen grafisch dar.
Komische Künste
Nun folgt die Herausgabe eines Buches und eine Ausstellung im MQ. Themen der Grafiken sind zum Beispiel die Durchschnittstemperatur der Wiener Linien, worüber die Wiener am liebsten sudern oder wer an der Kassenschlange bei Billa am schnellsten voran kommt.
Worüber Wiener am liebsten sudern
„Wir haben zu sechst an den Grafiken gearbeitet. Die Themen entstehen meist spontan, beim U-Bahn-Fahren oder Ähnlichem“, sagt Ettenauer. Ettenauer ist eigentlich Verleger im Holzbaum Verlag. Dort veröffentlichte er zunächst Literatur und sattelte dann auf Cartoons und Wienbücher um.
2011 übernahm er auch noch die „Komischen Künste“ im MQ, ein auf Comics, Cartoons und lustige Bücher spezialisiertes Geschäft und Galerie. Der Verlag und die Buchhandlung fusionierten. Die Idee zu den „leiwanden Grafiken“ erhielt Ettenauer vom Buch „Was wir tun, wenn der Aufzug nicht kommt“, ein Buch das sich mit den Banalitäten des Alltags befasst und das Ettenauer im Buchladen selbst verkauft.
Veranstaltungshinweis:
Wien in leiwanden Grafiken, 22. Oktober bis 29. November, Komische Künste, MuseumsQuartier
Seit Dezember 2014 arbeitet das Team der Komischen Künste an den Fragen zu den Wiener Grafiken. Mehr als 8000 Fans folgen mittlerweile auf der Facebookseite „Wien in leiwanden Grafiken“ den grafisch ausgearbeiteten Antworten. „Vielleicht wird es als Fortsetzung eine Österreich Version des Buches und der Grafiken geben“, so Ettenauer.
Die gefühlte Wahrheit
Wer viel im Internet liest, für den sind Infografiken anziehen. In einer Zeit von unüberschaubarem, komplexem Informationsfluss gibt eine Infografik das Gefühl von Ordnung. Ob es sich dabei um wahre oder gefälschte Statistiken handelt ist fast unwichtig.
Süddeutsche Zeitung
„Gefühlte Wahrheit“ der Süddeutschen Zeitung
Prominentes Beispiel ist dafür die Kolumne „Die gefühlte Wahrheit“ des Magazins der Süddeutschen Zeitung. Jede Woche werden neue Fakten erfunden und mit etwas Farbe fast glaubwürdig dargestellt. Im Wiener Pendant dazu wird jedoch vergleichsweise mehr getrunken und geraunzt.