Viel Unsicherheit um Registrierkassen

Das Wort „Registrierkassenpflicht“ bringt viele Unternehmer in Rage. Dabei soll nur schwarzen Schafen das Handwerk gelegt werden, der Steuerzahler von 900 Mio. Euro profitieren. Doch derzeit herrscht vor allem Verwirrung.

Bei Wiener Kleinunternehmen, wie zum Beispiel Standlern auf dem Naschmarkt, sind viele Fragen offen. Klar ist: Wer über 15.000 Euro im Jahr umsetzt - und davon mehr als 7.500 in Bar verdient, auch über Karten - muss sich eine Registrierkasse zulegen. Damit soll die Finanz bei einer Prüfung gleich einen Überblick haben und sehen, ob gemogelt wird.

Scheu vor allem bei älteren Geschäftsleuten

Mit der Registrierkasse soll es genau gehen und da kommen viele Möglichkeiten in Frage - je nach Unternehmer und je nach Bedarf. Bei den verschiedenen Kassensoftware-Anbietern steigt jetzt klarerweise die Nachfrage und der Informationsaufwand. Die ältere Generation tut sich bei der geforderten Umstellung offenbar schwerer. Viele, die kurz vor der Pension stehen, würden das Geschäft gleich sein lassen, heißt es.

„Wir merken bei älteren Kunden, dass es noch immer einen Respekt gibt vor PCs, vor Elektronik und vor der Notwendigkeit, diese zu verwenden. Da ist meistens die Barriere überhaupt die Verwendung“, so Jan Niederreiter, Geschäftsführer eines Registrierkassen-Anbieters. Die jüngere Generation sei schon an den Gebrauch gewöhnt und auch daran interessiert, Kassensysteme zur Kontrolle ihres Geschäfts zu verwenden.

Manipulationsschutz und Signatur aus dem Internet

Gerade am Naschmarkt haben viele Standler Bedenken, ob die Registrierkassen auch den Wetterbedingungen immer standhalten: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass das im Winter funktioniert. Weil so wetterfeste Kassen wird es nicht geben“, sagt einer der Händler. Natürlich gibt es auch dafür eine Lösung, die kostet aber mehr.

Unsicherheit wegen Registrierkassenpflicht

Registrierkassen sollten eigentlich nur den schwarzen Schafen das Handwerk legen, die ihr Geld schwarz kassiert haben. Aber es gibt viel Verwirrung.

Wer sich jetzt eine neue Kasse zulegt, der muss unabhängig von der Wetterfestigkeit auch darauf achten, dass diese ab 2017 mit einem Manipulationsschutz arbeitet. „Das heißt, jeder Beleg, den man dem Konsumenten in die Hand gibt, muss elektronisch signiert werden. Das heißt, jede Kassa muss mit einer elektronischen Signaturkarte ausgestattet sein, oder man holt sich die Signatur aus der Cloud, aus dem Internet. Jedenfalls jeder Beleg muss elektronisch signiert sein“, so Iris Thalbauer von der Wirtschaftskammer.

Wie das dann genau umzusetzen ist, daran tüfteln Experten für Sicherheitssysteme. Der Informationsbedarf ist hoch, entsprechende Veranstaltungen sind derzeit bestens gebucht. Viele sind es also, die an der Umsetzung der neuen Verordnung mitarbeiten. Wer sich aber weigert, eine Registrierkasse einzusetzen und dafür keine gute Begründung hat, der muss ab Sommer 2016 mit einer Strafe rechnen, die durchaus gesalzen sein kann.

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