Arztpraxen sollen barrierefrei sein

Ab 1. Jänner 2016 sollten nicht nur Firmen und Dienstleister barrierefrei sein, sondern auch die rund 5.000 Arztpraxen in Wien. Das bedeutet einen stufenlosen Zugang zu Praxisräumen oder auch ein Behinderten-WC einzurichten.

Die neuen Regelungen sind im Behindertengleichstellungsgesetz zusammengefasst. Alle darin enthaltenen Bedingungen umzusetzen, werde schwierig, wie es von der Wiener Ärztekammer heißt. Denn wer im Rollstuhl zum Arzt kommt, braucht einen Lift. Das ist etwa einer der Punkte, die mit 1. Jänner 2016 erfüllt sein müssen.

So viel Barrierefreiheit „wie möglich“

Wie viele Praxen das sein werden, weiß niemand. Denn nicht alle Ordinationen werden alle Vorschriften erfüllen können, erklärt Thomas Holzgruber von der Wiener Ärztekammer: „Es gibt zum Beispiel einige Ärzte, die in denkmalgeschützen Einrichtungen ordinieren. Da sind gewisse Einbauten aus rechtlichen Gründen gar nicht zulässig.“

Alternativ dazu muss ein Arzt eben so viel Barrierefreiheit, wie möglich herstellen. Eine Schiedsstelle soll die getätigten Maßnahmen prüfen. Im Falle einer Nichterfüllung können auch Geldstrafen verhängt werden.

Das Behindertenberatungszentrum Bizeps macht Ärzte auf Hürden aufmerksam. Außerdem hat es rund 800 Praxen auf Barrierefreiheit getestet und die Daten auf einer eigenen Homepage veröffentlicht. Bizeps sieht die Barrierefreiheit in Wiener Arztpraxen auf einem guten Weg, aber noch lange nicht erfüllt.

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