Alsergrund: Drogenberatung hat wenige Klienten

Die Eröffnung des Suchtberatungszentrums „change“ in der Nußdorfer Straße hat vor einem Jahr für Wirbel unter Anrainern gesorgt. Inzwischen hat sich die Aufregung gelegt, die geplante Auslastung hat die Einrichtung bei Weitem nicht erreicht.

Seit Mitte November 2014 ist die zweite Spritzentauschstation namens „change“ auf der Nußdorfer Straße geöffnet. Sie sollte die Drogenberatungsstelle „jedmayer“ am Gumpendorfer Gürtel entlasten. Hundert Klienten pro Tag wollte die Suchthilfe Wien in der Suchtberatungseinrichtung in der Nußdorfer Straße betreuen. Derzeit kommen aber nur etwa 30 Klienten pro Tag.

2. Spritzentauschstation

Suchthilfe Wien

Suchthilfezentrum „Change“ seit einem Jahr in Betrieb

Für den Wiener Drogen-Koordinator Michael Dressel sind die Anrainer schuld daran. Diese hatten zu Beginn massiv gegen die Beratungseinrichtung mobil gemacht - mehr dazu in Anrainer fordern neuen Suchthilfe-Standort. „Es hat eine regelrechte Kampagne gegeben. Es sind ja auch Klienten direkt belästigt und fotografiert worden. Das hat wochen- und monatelang angehalten. Das hat sich auch herumgesprochen“, sagt Dressel gegenüber dem ORF Wien.

Anrainersprecher: „Befürchtungen nicht eingetreten“

Weil sich die Lage inzwischen „sehr beruhigt“ habe, rechnet die Suchthilfe bald mit einer höheren Auslastung. Die Anrainer sehen sich hingegen wegen der geringen Auslastung in ihrer Kritik für den Standort des Beratungszentrums bestätigt.

Transparente gegen Suchthilfezentrum in Wien-Alsergrund

ORF

Anrainer protestierten gegen den Standort in der Nußdorfer Straße

Befürchtungen wegen ansteigender Kriminalität und einem verwahrlosten Straßenbild seien aber nicht eingetroffen, sagt Matthias Peterlik, der Sprecher der Initiative www.spritzenfrei.at. „In der großen Wahrnehmung von allen Anrainern sind die Befürchtungen nicht so eingetreten, wie das von manchen befürchtet wurde“, so Peterlik.

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