Boys’ Day für Männer in untypischen Jobs

Junge Männer sollen vermehrt untypische Jobs wie Kindergärtner, Volksschullehrer und Pfleger ergreifen. Um sie dazu zu motivieren, fand am Donnerstag bereits zum achten Mal der bundesweite Aktionstag „Boys’ Day“ statt.

354 Kindergärten, Senioren- und Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser und Ausbildungseinrichtungen für soziale Berufe öffneten österreichweit ihre Tore, um den Burschen einen Einblick in ihre Arbeit zu geben und sie für eine Ausbildung bzw. eine Arbeit in einem „männeruntypischen“ Beruf zu begeistern. Der Aktionstag wurde vom Sozialministerium initiiert und koordiniert.

„Die hohe Zahl von fast 4.300 interessierten Burschen, die Einrichtungen besucht haben bzw. an Workshops teilgenommen haben, ist ein deutliches Zeichen, dass auch für junge Männer ein Job in sozialen Berufen interessant ist. Wir brauchen viel mehr Männer als Kindergartenpädagogen, Volksschullehrer oder im Pflegebereich“, sagte Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) in einer Aussendung.

Boys' Day 2015 im Wiener Kaiser-Franz-Josef-Spital

ORF

Burschen beim Boys’ Day im Kaiser-Franz-Josef-Spital

„Soziales und Erziehung“ weiblich dominiert

Die Berufsgruppe „Soziales und Erziehung“ ist in Österreich mit 70,6 Prozent ein klar weiblich dominierter Bereich. Von den 49.000 Menschen, die in Österreich allein im Bereich der Pflege tätig sind, sind über 80 Prozent Frauen, heißt vom Sozialministerium. In den nächsten Jahren wird der Bedarf an qualifizierten Pflegekräften angesichts der demografischen Entwicklung weiter steigen.

Die zentrale Veranstaltung zum Boys´ Day hat in diesem Jahr im Pflegewohnhaus Baumgarten im 14. Bezirk in Wien stattgefunden. Über 100 Burschen aus drei Neuen Mittelschulen konnten die Arbeit in einer Pflegeinrichtung direkt und unmittelbar vor Ort kennenlernen. Österreichweit haben laut Sozialministerium heuer fast 4.300 interessierte Burschen an dem Aktionstag teilgenommen.

„Die männlichen Jugendlichen haben eine Vielzahl an Talenten, beschränken sich aber in ihrer Berufswahl viel zu sehr auf ein schmales Segment -, wie Mechaniker etc. Dabei sind zum einen die männlichen Jugendlichen gerade in der Pflege und Erziehung sehr gefragt und zum anderen die Jobchancen im Verhältnis zu den sogenannten ‚klassischen Männerberufen‘ aussichtsreicher“, so Hundstorfer.

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