Vier Standorte für Franz-Joseph-Schau

Mit einer Sonderausstellung an vier Standorten in Wien und Niederösterreich wird 2016 an den 100. Todestag Kaiser Franz Josephs erinnert. Mehrere hundert Exponate werden dabei zu sehen sein.

Die Schau „Franz Joseph 1830-1916 - Zum 100. Todestag des Kaisers“ findet vom 16. März bis 27. November 2016 im Schloss Schönbrunn, der Wagenburg und im Hofmobiliendepot in Wien sowie im Schloss Niederweiden in Niederösterreich statt. „Wir zeigen das Leben Kaiser Franz Josephs in allen Facetten. Er hat 68 Jahre lang die Geschichte Europas maßgeblich mitgeprägt“, umriss Franz Sattlecker, Geschäftsführer der Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft (SKB), das Konzept.

Der Termin für die Pressekonferenz mit der Präsentation der ersten Details am Freitag wurde bewusst gewählt - denn am Samstag, den 21. NOvember, jährt sich Franz Josephs Tod zum 99. Mal. Die Schau mit mehreren hundert Exponaten erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Kunsthistorischen Museum (KHM), zu dem die Wagenburg gehört.

Hauskappe, eine Porträtfotografie (um 1898) und ein Zwicker (Metallrahmen in Lederetui mit Beglaubigung des Leibkammerdieners Ludwig Egger) von Kaiser Franz Joseph

APA/Herbert Neubauer

Kritische Schau auf „ersten Medienkaiser“

Die Ausstellung soll auch einen kritischen Blick auf den Monarchen werfen, wie betont wurde: „Wir wollen das gelieferte Bild mit anderen Zeugnissen konterkarieren“, erklärte Martin Mutschlechner, seitens der SKB der zuständige Kurator. Denn zur damaligen Zeit habe es bereits eine „Pressemaschinerie“ gegeben. Franz Joseph gilt daher auch als der erste „Medienkaiser“.

Am Standort Schönbrunn dreht sich alles um den „Mensch & Herrscher“ Franz Joseph: seine Vorfahren, Nachkommen, Kindheit, Erziehung und die großen einschneidenden Erlebnisse in seinem Leben. Der Schauplatz hat überdies einen wichtigen Bezug zum Regenten. Hier ist er am 18. August 1830 zur Welt gekommen und am 21. November 1916 gestorben.

Im Hofmobiliendepot soll unter dem Motto „Fest & Alltag“ der Kontrast zwischen dem Privatmenschen und dem Kaiser herausgearbeitet werden. Denn als erster Herrscher nutzte Franz Joseph Anlässe wie Silberhochzeit, Geburtstage und Jubiläen zur Festigung eines prunkvollen Bildes in der Öffentlichkeit. Im Privatleben hingegen führte er einen spartanischen Lebensstil.

Martin Mutschlechner, Erich Woschitz, Franz Sattlecker, Sabine Haag und Mario Döberl

APA/Herbert Pfarrhofer

Martin Mutschlechner (Schönbrunn Kultur-u. Betriebsges.m.b.H), Erich Woschitz, Franz Sattlecker (Geschäftsführer Schloss Schönbrunn Kultur und Betriebsges.m.b.H.), Sabine Haag (GD KHM Museumsverband) und Mario Döberl (Kurator Kaiserliche Wagenburg Wien)

Schloss Niederweiden wieder in Vollbetrieb

Im Rahmen der Sonderausstellung geht auch ein neuer Standort der SKB wieder in Vollbetrieb: das Schloss Niederweiden in Engelhartstetten, 50 Kilometer östlich von Wien. Dieses widmet sich dem Thema „Jagd & Freizeit“, galt der Kaiser doch als passionierter Jäger.

In der Wagenburg dreht sich alles um „Repräsentation & Bescheidenheit“. Hier werden Kutschen und Kleider des Kaisers zu sehen sein. Der Fokus liegt dabei auf der Frage: „Welchen Einfluss haben Kutschen und Kleider auf sein öffentliches Image?“, erklärte Wagenburg-Kurator Mario Döberl. Es werde auch - aufgrund des Platzmangels - selten ausgestelltes Pferdegeschirr zu sehen sein.

Das KHM wird mehr als 50 Leihgaben zu den anderen Standorten beisteuern, kündigte KHM-Generaldirektorin Sabine Haag an. Die Sonderschau soll nicht nur Touristen, sondern auch das einheimische Publikum anziehen. Es wird Einzeltickets für die jeweiligen Standorte, aber auch Kombi-Tickets geben. Weiters ist geplant, ein Shuttle-Service nach Schloss Niederweiden einzurichten.

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