Brand in Mostschenke: Opfer waren Slowaken

Nach einem Brand in einem leerstehenden Lokal Anfang Oktober in Wien-Favoriten sind nun alle fünf Todesopfer identifiziert worden. Es handelt sich laut Polizei um vier Männer und eine Frau aus der Slowakei, die zum Betteln in Wien waren.

Die Männer waren 30, 33, 35 und 37 Jahre alt, die Frau 22, teilte die Polizei in einer Aussendung mit am Dienstag. Bei zwei der Toten handelte es sich um ein Brüderpaar. Fingerabdrücke und DNA-Abgleiche führten zur Identifikation. Die fünf Todesopfer stammten alle aus dem Landkreis Rimavska Sobota im Süden der Slowakei. Sie waren von Deutschland nach Wien gekommen, um hier zu betteln. Der 37-jährige Slowake konnte bereits Anfang Oktober identifiziert werden - mehr dazu in Brand in Favoriten: Ein Toter identifiziert.

Feststoffbrennofen als Brandursache

Unterdessen steht auch die Ursache des Feuers am Laaer Berg fest. Ein Feststoffbrennofen dürfte die Katastrophe ausgelöst haben, so die Polizei. Entweder war die Wärmequelle nicht betriebsbereit oder die Opfer füllten den Ofen zu voll. Sie selbst dürften von dem Feuer nichts mitbekommen haben, da sie nach dem Konsum alkoholischer Getränke tief und fest eingeschlafen waren.

Zu dem Brand in dem leerstehenden Lokal in der Filmteichstraße kam es am 1. Oktober. Als die Einsatzkräfte gegen 21.45 Uhr eintrafen, stand die ehemalige Mostschenke am Rande des Kurparks Oberlaa bereits in „offenem Vollbrand“. 60 Mann bekämpften die Flammen und verhinderten ein Übergreifen - „eine große Herausforderung“, wie die Feuerwehr sagte. Denn angrenzende Bäume brannten bereits.

Gegen Mitternacht war das Feuer weitgehend gelöscht. In der Brandruine wurden dann die fünf Toten entdeckt - auf einer Fläche von etwa zehn Quadratmetern rund um einen Feststoffbrennofen - mehr dazu in Brand: Tote offenbar junge Männer.

Seit einem Jahr leer gestanden

Die ehemalige Mostschenke stand seit rund einem Jahr leer, sie ist im Besitz des Wiener Stadtgartenamts (MA 42). Laut Anrainern wurden im Sommer die Fenster des Gebäudes eingeschlagen und diese in weiterer Folge mit Brettern verriegelt, auch ein Bauzaun wurde aufgestellt.