Livesportwetten: 244 Geräte beschlagnahmt

Im Juli ist in Wien eine Reihe von Verschärfungen für Wettbüros in Kraft getreten. Seither haben Magistrat und Finanzpolizei 244 Wettgeräte beschlagnahmt. Sechs Lokale wurden sofort geschlossen.

„Nach dem Verbot des Kleinen Glücksspiels mit 1. Jänner 2015 bemerkten wir eine Verlagerung zu Sportwetten, neue Wettlokale schossen wie ‚Schwammerl aus dem Boden‘ - ohne die erforderlichen landesrechtlichen Genehmigungen“, argumentierte die zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) am Donnerstag - mehr dazu in Stadt bekämpft illegale Wettlokale (wien.ORF.at; 2.7.2015).

Verschärfung nur Übergangslösung

Deshalb schärfte Wien per Novellierung nach - gewissermaßen als Übergangslösung. Denn gleichzeitig wurde der Entwurf für ein völlig neues Gesetz in Angriff genommen. Dieser liegt inzwischen zur nötigen Notifizierung in Brüssel. Sima rechnet damit, dass das Regelwerk demnächst - von Anfang 2016 ist die Rede - dem Wiener Landtag vorgelegt werden kann.

Spielerschützern geht die geplante Neuregelung des Wiener Wettgesetzes nicht weit genug. Auch der Automatenverband läuft dagegen Sturm, freilich aus anderen Gründen - mehr dazu in Wettgesetz für Spielerschützer zu lax (wien.ORF.at; 4.11.2015).

Verbot von Livesportwetten

Die neuen Bestimmungen, die das ursprünglich aus 1919 stammende und immer noch wirksame Gesetz endgültig ablösen werden, sehen ein Verbot von Livesportwetten (mit Ausnahme von Halbzeit- und Endstand eines Spiels), besseren Jugendschutz und einen Spieleinsatz von maximal 50 Euro vor, wenn Geräte einzeln aufgestellt werden - also beispielsweise in Tankstellen oder Gasthäusern. Außerdem können Lizenzen bei Gesetzesverstoß künftig schneller entzogen werden - etwa wenn der Betreiber gleichzeitig das verbotene Kleine Glücksspiel anbietet - mehr dazu in Livewetten vor dem Aus (wien.ORF.at; 3.11.2015).