Ärger über Rodungen am Küniglberg

Aufregung herrscht in Hietzing über Rodungen in einem Waldstück am Küniglberg. Zahlreiche Bäume wurden umgeschnitten. Die Stadtgärten sprechen von Waldpflegearbeiten. Der Bezirk stoppte die Rodung.

Vor allem die Anrainer verstehen nicht, warum so viele Bäume umgeschnitten wurden. Auf einigen Baumstümpfen stehen Grabkerzen, aus Protest gegen den „Kahlschlag“. Zu viele Bäume seien jetzt an der Alois-Krauss-Promenade gefällt worden, finden sie.

Rodungen am Küniglberg

ORF/Catrin Huemer

Grablicht auf Baumstumpf nach Rodung

Bezirk: „Biologisches Lebensalter erreicht“

Laut der zuständigen MA 42 waren die Arbeiten notwendig, der zu dichte Baumbestand musste gelichtet werden. Von Gefahr in Verzug spricht auch der stellvertretende ÖVP-Bezirksvorsteher Christian Gerzabek: Die Bäume seien „innen hohl und durchmorscht. Diese Bäume haben ihr biologisches Lebensalter erreicht. Und aus Sicherheitsgründen sind sie entfernt worden.“ Er räumte aber ein, dass durch die Art der Fällung auch viele jüngere Bäume gefallen sind. Gerzabek sagte, es solle in jedem Fall wieder aufgeforstet werden.

Auf Bezirksbeschluss wurden die Arbeiten schließlich gestoppt: „Es stehen noch etwa zwei bis drei Hektar an zur Durchforstung. Aber da wünschen wir uns schon, dass das nochmal genau überprüft wird und eine dementsprechende Information“, so Gerzabek. Er will vor allem, dass die Information für die Anrainer verbessert wird. Ein Aushang sei möglicherweise einfach zu wenig gewesen.

Stadtgärten: Pflegearbeiten für Sicherheit

Laut Wiener Stadtgärten handelte es sich am Küniglberg um Waldpflegearbeiten, welche gemeinsam von Baumexperten der MA 42 (Wiener Stadtgärten) und von Fachleuten der MA 49 (Forstamt) und dem Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien durchgeführt wurden bzw. werden. Da es sich um ein Landschaftsschutzgebiet handelt, sei auch die MA 22 (Umweltschutz) miteinbezogen worden.

Insgesamt sei der zu dichte Baumbestand gelichtet, morsche Hölzer und „Bedränger“ entnommen sowie vergreister Bestand verjüngt worden, heißt es in einer Stellungnahme der Stadtgärten. Die Bäume seien in punkto Sicherheit für Parkbesucher geprüft und wo nötig, auch geschnitten worden. Die Waldpflegearbeiten wurden mit 17. Dezember vorerst für das heurige Jahr abgeschlossen.

Ein Informationsmanko sieht man bei den Stadtgärten nicht. Besucher seien mittels Aushang über die Arbeiten informiert worden. Zudem seien Experten vor Ort zur Verfügung gestanden und hätten zahlreiche Fragen von Anrainern beantwortet.