Immer mehr Wiener kaufen Waffen

Immer mehr Wiener kaufen sich eine Waffe. Die Zahl der ausgestellten Waffenbesitzkarten für Pistolen und Revolver hat sich in den vergangenen Monaten vervielfacht. Auch der Absatz von Pfefferspray und Co. steigt.

Bis vergangenen September wurden pro Monat im Schnitt rund 100 Waffenbesitzkarten von der Wiener Polizei ausgestellt. Im Oktober waren es bereits doppelt so viele. Und im November hat sich die Zahl mit 457 mehr als vervierfacht.

Waffenpass erforderlich

Um eine genehmigungspflichtige Schusswaffe zu erwerben, brauchen die Käufer eine Waffenbesitzkarte. Damit sie die Waffe auch mit sich tragen dürfen, ist ein Waffenpass erforderlich.

Die Wiener wollen sich offenbar selbst schützen. „Das ist sicherlich der Punkt, dass die generelle Verunsicherung in der Bevölkerung einfach zugenommen hat“, sagt Robert Siegert, Branchensprecher für den Waffenhandel in der Wirtschaftskammer, gegenüber dem ORF Wien.

Nachfrage auch nach Selbstschutzwaffen gestiegen

Es gebe zwar keine genauen Zahlen, aber Rückmeldungen großer Waffengeschäfte lassen darauf schließen, dass auch die Nachfrage nach Selbstschutzwaffen stark gestiegen ist, sagt Siegert. Vor allem die Nachfrage nach Pfeffersprays, Schreckschusswaffen und Elektroschockern sei gestiegen. Diese Selbstschutzwaffen würden vor allem in der Stadt und weniger auf dem Land gekauft.

Gefahr von Sexualattacken in Wien

„Wien heute“ hat sich angesehen, wie sich die sexuelle Gewalt in Wien entwickelt hat. Die angezeigten Fälle sind massiv gestiegen.

Kriminalsoziologe: Wien ist sichere Stadt

„Wien ist eine sichere Stadt, einen Grund, Angst zu haben, gibt es nicht“, sagt der Kriminalsoziologe Reinhard Kreissl. „Generell ist man in Wien sehr sicher, die Kriminalitätsrate ist niedrig.“

Die Hoffnung, sich mit Waffen zu schützen, ist laut Kneissl „relativ sinnlos“. „Schauen Sie nach Amerika, da sehen Sie, das Einzige, was passiert ist, dass die tödlichen Unfälle oder auch die Überfälle oder auch Straftaten unter Einsatz von Waffen einfach zunehmen“, so Kneissl.