Bisher 400 Wohnungen an Flüchtlinge vermittelt

Die Stadt ist weiter auf der Suche nach Privatquartieren für Flüchtlinge. Bisher hat die Stadt in sechs Monaten 400 private Wohnungen angeboten bekommen. Gegen die geplanten großen Notquartiere regt sich Widerstand.

In Wien leben derzeit etwa 19.000 Flüchtlinge. 55 Prozent davon verteilt auf verschiedene von NGO’s betreute Quartiere. Die restlichen 45 Prozent sind privat untergebracht. Mitte Dezember hat die Stadt deshalb wieder eine Kampagne gestartet, um mehr Privatquartiere zu finden. „Die Menschen können sich selbstständig in der Stadt bewegen und können für sich selbst und ihre Familien sorgen“, sagt der Wiener Flüchtlingskoordinator Peter Hacker gegenüber „Wien heute“.

„400 Wohnungen sind im letzten halben Jahr angeboten worden, aus denen wir etwas machen konnten. Das ist großartig, weil da sind nicht nur Einzelpersonen untergebracht, sondern auch mehrköpfige Familien. Wir haben dadurch etliche Quartiere nicht realisieren müssen, das ist uns die liebste Variante, wenn die Menschen ganz normal in dieser Stadt leben“, sagt Hacker.

Vorläufig 750 Menschen in der Ziedlergasse

Der Streit um eine Notunterkunft für bis zu 1.000 Flüchtlinge in Liesing scheint etwas entschärft - mehr dazu in Neues Flüchtlingsquartier ab Februar. Im Februar sollen vorläufig 750 Menschen in der Ziedlergasse einziehen. Der Rest wird auf kleinere Unterkünfte aufgeteilt. Das haben Bezirksvorsteher Gerald Bischof und Sozialstadträtin Sonja Wehsely (beide SPÖ) vereinbart. Man werde aber später alle 1.000 Plätze benötigen, sagte Wehsely.

Neue Notunterkunft Liesing für Flüchtlinge

ORF

Notunterkunft in der Ziedlergasse in Liesing

In der Siemensstraße in Floridsdorf sollen 600 Flüchtlinge untergebracht werden. Das sorgt bei Anrainern für Aufregung. Die Bürgerliste „Wir für Floridsdorf“ kritisiert, nicht ausreichend über die Pläne informiert worden zu sein und fürchtet, dass bis zu „900 Flüchtlinge“ untergebracht werden.

TV-Hinweis:

„Wien heute“, 13.1.2016, 19 Uhr in ORF2

Die großen Quartiere sind laut Stadt aber wegen der hohen Zahl an Flüchtlingen notwendig. „Wichtig ist, dass wir mit den Menschen in Kontakt sind und dass die Menschen in einer ordentlichen Betreuung sind. Wenn sich die Menschen ein bisschen kennengelernt haben und das Nebeneinander gelernt ist, zerbröseln die Ängste in der Regel in größter Geschwindigkeit“, sagt Hacker.

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