Neuzulassungen: Nur 0,6 Prozent E-Fahrzeuge

In Wien starten Elektro-Autos nicht wirklich durch: Nur 0,6 Prozent der im Vorjahr zugelassenen Neuwagen waren Elektrofahrzeuge. Die Post will aber bis Ende 2016 Briefe und kleinere Pakete nur noch mit E-Fahrzeugen zustellen.

Die Post ist derzeit in Wien mit 111 Elektro-Autos unterwegs. „Bis Jahresende sollen es insgesamt 200 sein“, sagt Postsprecherin Kathrin Schrammel. Denn dann will die Post Briefe und kleinere Pakete in Wien nur noch per E-Fahrzeugen zustellen - mehr dazu in Post hält an E-Fahrzeugen fest.

Briefzusteller Martin Sigl ist mit einem der E-Autos der Post unterwegs. „Sie sind meiner Meinung nach für unseren Job ideal. Bei dem vielen Stop-and-Go, Ein- und Aussteigen ist es für die Umwelt wesentlich besser“, sagt Sigl gegenüber „Wien heute“.

Elektro-Auto in Wien

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Post rüstet Flotte an Elektro-Fahrzeugen bis Jahresende auf

80 Kilometer Reichweite

Aufgeladen werden die Post-Autos und -mopeds über Nacht in der Garage. Voll aufgeladen schaffen die Fahrzeuge über 80 Kilometer Reichweite - im Winter aber weniger. „Es ist so, dass die Akkuleistung bei Kälte zurückgeht. Wenn man dann die Heizung noch aufdreht, geht das wieder zu Lasten der Reichweite. Aber das haben wir mit einer Zusatzheizung gelöst“, sagt Schrammel.

TV-Hinweis:

„Wien heute“, 16.1.2016, 19.00 Uhr in ORF 2.

Wie die Post setzen auch einige kleinere Wiener Betriebe auf E-Autos. Eine Floridsdorfer Metallbau-Firma hat derzeit vier Elektro-Fahrzeuge im Einsatz, die mit selbst erzeugter Sonnen-Energie betrieben werden. Seit 1. Jänner 2016 zahlen Unternehmen für E-Fahrzeuge weniger Steuern. Dass man nun beim Kauf die Vorsteuer abziehen darf, macht das Ganze für den Geschäftsführer Wolfgang Haas noch interessanter. „Wir haben vor auch Pkws anzuschaffen, da ist das natürlich ein Thema“, sagt Haas.

Elektro-Auto in Wien

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Neuzulassungen: Nur 591 E-Fahrzeuge im Vorjahr

Trotzdem kommen E-Fahrzeuge in Wien nicht richtig vom Fleck. Von den insgesamt 83.158 neu zugelassenen Fahrzeugen in Wien waren im Vorjahr lediglich 591 Elektrofahrzeuge, gerade einmal 0,6 Prozent. 526 davon sind als Firmenautos angemeldet worden, nur 65 für den privaten Gebrauch. Für den ÖAMTC-Cheftechniker Max Lang hat das mehrere Gründe.

„Das erste ist der hohe Preis, parallel dazu habe ich auch die noch nicht ganz ausgereifte Technologie, zumindest in den Augen der Konsumenten. Das Zweite ist, was passiert mit dem älteren Fahrzeug, wie lebt die Batterie? Das dritte ist dann die Infrastruktur, die gerade im Ballungsraum eine Katastrophe ist, da habe ich ein Problem, wenn ich nicht in meiner Firma laden kann“, sagt Lang. Soll heißen: Es gibt zu wenige E-Tankstellen in der Stadt.

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