„Alles Walzer“ am 60. Opernball

Starbesetzt ist Donnerstagabend der 60. Wiener Opernball eröffnet worden: Placido Domingo, Brooke Shields, Pamela Anderson oder Anthony Delon waren unter anderem die prominenten Gäste des Jubiläumsballs.

"Hier und heute, das ist der heißeste Prominentenauflauf des Jahres“, formulierte es Karl Hohenlohe kulinarisch. Gemeinsam mit Christoph Wagner-Trenkwitz kommentierte er die ORF-Übertragung des Balles von einer Dachkammer aus. „Von ganz hoch oben, wo die Luft ganz dünn wird“, wie es Moderator Alfons Haider ausdrückte.

Das war der Opernball

Der wohl festlichste Ballsaal der Welt hat am Donnerstag wieder Gäste aus dem In - und Ausland angelockt.

Lugners letzter Opernball?

Baumeister Richard Lugner wurde heuer von der amerikanischen Schauspielerin Brooke Shields begleitet, die ein Blütenkleid in Nude und Schwarz des Labels Callisti trug. Shields dankte Lugner: „Ich war nie auf einem Abschlussball, es ist der erste Ball, zu dem ich eingeladen wurde.“ Als weiteren Gast begrüßte Lugner den niederländischen Rapper „Mr. Probz“. Obwohl Lugner von seinen beiden Gästen schwärmte, meinte er: „Kann schon sein, dass es heuer das letzte Mal ist“.

Prominente am roten Teppich:

Besondere Kleider am Opernball

Die Unternehmer-Familie Wess brachte Pamela Anderson und Anthony Delon, den Sohn des aus gesundheitlichen Gründen verhinderten Alain Delon, sowie Dschungelcamperin Helena Fürst. Anderson, die sich nach 2003 tatsächlich erneut auf den Wiener Opernball gewagt hat, stieg sichtlich nervös aus ihrer Limousine und ließ sich flankiert von ihren Gastgebern in das Sangeshaus bringen. „Ich hoffe aber, die Security ist gut“, meinte Anderson, „ich war ja schon einmal hier“ - mehr dazu in Liveticker zum Nachlesen.

Schauspielerin Barbara Schöneberger, die zum ersten Mal den Opernball besuchte, sagte: „Man sieht an den Kleidern der Frauen, dass hier teilweise tief in die Kiste gegriffen wird. Da wird einfach mal das getragen, was du einfach wirklich nur hier tragen kannst.“

Die Eröffnung:

Fischers letzter Ball als Präsident

„Lieben tu ich meine Frau und nicht den Opernball“, meinte Bundespräsident Heinz Fischer, der mit dem finnischen Präsidenten Sauli Niinistö gekommen ist. „Aber ich finde, es ist eine schöne Veranstaltung.“ Auch Bundeskanzler Werner Faymann, Kulturminister Josef Ostermayer, Sozialminister Alois Stöger sowie Staatssekretärin Sonja Steßl (alle SPÖ) sowie Vizekanzler Reinhold Mitterlehner und Justizminister Wolfgang Brandstetter (ÖVP) waren Ballgäste.

Opernstars im Mittelpunkt

„Der Opernball ist cool. Er ist nicht mehr so verstaubt. Das war er nie. Aber in manchen Köpfen schon. Und ich hab es glaub ich geschafft, diese letzten Staubflocken noch wegzupusten“, zog Desiree Treichl-Stürgkh nach neun Jahren als Organisatorin des Opernballs Resümee - mehr dazu in Treichl-Stürgkhs letzter Opernball.

Bei der Eröffnung glänzten vor allem die Stars der Oper. Höhepunkt waren neben der von Vladimir Malakhov choreografierten Balletteinlage zu Johann Strauß’ „Accelerationen Walzer“, die Sangeseinlagen der russischen Sopranistin Olga Peretyatko und des spanischen Opernstars Placido Domingo, die mit dem Duett „Lippen schweigen“ aus Franz Lehars „Die lustige Witwe“ und einer Walzereinlage endeten.

Impressionen vom Ball:

144 Paare eröffneten mit Polka

Domingo erhob nicht nur die Stimme, sondern auch den Taktstock. Er dirigierte das Staatsopernorchester bei der Ouvertüre zu Gioachino Rossinis „Il Barbiere di Sivigilia“. Den größten Applaus erntete der Startenor mit „Da geh’ ich zu Maxim“ aus „Die lustige Witwe“, das er teilweise auf Spanisch zum Besten gab.

Die 144 Debütantenpaare tanzten aufgrund des Jubiläums zu einer Potpourri mit Ausschnitten aus der „Annen-Polka“, der „Feuerfest-Polka“, dem Einzugsmarsch aus „Der Zigeunerbaron“ und dem „Radetzkymarsch“. Zudem stand mit dem „Klipp-Klapp Galopp“ auch erstmals eine Polka auf dem Programm. "Heuer war es besonders schön“, schwärmte Gery Keszler. Der Life-Ball-Chef eröffnete selbst im Jahr 1981 als Debütant den Opernball.

Demo beim Opernball

Herbert P.Oczeret

Rund zehn Demonstranten sorgten für einen Schreckmoment vor der Oper. Sie hatten ein Transparent mit der Aufschrift „Kaviar für euch? Krise für uns. Widerstand!“ bei sich. Sie wurden von der Polizei gestoppt

Sissi-Musik als Damenspende

Beim Opernball musste niemand mit leeren Händen nach Hause gehen: Die Damen- und Herrenspende in der Staatsoper sind dabei heuer musikalisch gehalten. Für die weiblichen Ballgäste gibt es standesgemäß die Filmmusik zum geliebten Kitschklassiker „Sissi“, für die Männer das erste Werk des Vater-und-Sohn-Duos Pecoraro und Pecoraro.

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