82-Jährige überführte Trickdiebe

Eine rüstige 82-Jährige hat in Wien-Alsergrund zwei mutmaßliche Trickbetrüger überführt. Die Frau durchschaute den „Neffentrick“ nicht zum ersten Mal: Bereits 2012 führte ihre Aussage zur Festnahme einer Trickbetrügerin.

Am 3. Februar rief ein Mann kurz vor 11.00 Uhr die 82-Jährige an und gab sich als ihr Neffe aus. Er behauptete, dringend 5.000 Euro für die Anzahlung einer Wohnung zu benötigen. Die Pensionistin stieg zum Schein darauf ein und vereinbarte an ihrer Wohnadresse in der Viriotgasse die Geldübergabe an einen Boten des vermeintlichen Neffen, ehe sie umgehend die Polizei verständigte.

„Die Beamten legten sich auf die Lauer“, sagte Polizeisprecher Christoph Pölzl. Bereits wenige Minuten später erschien der 40-Jährige bei der Wohnung der Frau und verlangte das Geld. Er wurde noch an Ort und Stelle festgenommen.

Fahndung nach 43-jährigem Komplizen

Untergekommen war der Ungar in einem Hotel in Margareten. In seinem Hotelzimmer fanden die Beamten dann einen Ausweis seines 43 Jahre alten Komplizen, der sich telefonisch als vermeintlicher Neffe ausgegeben hatte. Nach ihm wird noch gefahndet. Der 40-Jährige zeigte sich in seiner Einvernahme geständig. Er gab an, nur für den Zweck, das Geld zu übernehmen, nach Wien gekommen zu sein. Der 43-Jährige hätte ihm 500 Euro dafür versprochen und gemeint, er dürfe jedoch keine Fragen stellen.

„Nichte“ wollte 45.000 Euro

Die 82-Jährige kannte den „Neffentrick“ bereits von einem Betrugsfall aus dem Jahr 2012 - auch damals durchschaute sie ihn sofort, denn laut Polizei hat sie weder Neffen noch Nichten. Genau am Valentinstag vor vier Jahren, am 14. Februar 2012, hatte sich eine Polin als Nichte der Frau ausgegeben und telefonisch 45.000 Euro für eine Eigentumswohnung gefordert. Die damals 39-Jährige Frau wurde festgenommen.

Tipps gegen Trickbetrüger

Die Polizei rät, Telefonate, bei denen von Geld gefordert wird, sofort abzubrechen. Danach solle man die Geldbitte überprüfen, indem man den vermeintlichen Verwandten unter jener Telefonnummer zurückruft, die man sonst auch verwende. Zudem solle man auf ein persönliches Treffen bestehen und sich nicht mit einer Vertretung zufriedengeben, und unbekannte Personen solle man nicht in Haus oder Wohnung lassen, so die Polizei in einer Aussendung.

Außerdem solle man sofort Anzeige bei der nächsten Polizeidienststelle erstatten (Notruf 133). Eine Hilfe für die Polizei sei es dabei, sich das Aussehen einer verdächtigen Person für eine spätere Personsbeschreibung genau einzuprägen und Autokennzeichen, Marke, Type und Farbe eines vermutlichen Täterfahrzeuges zu notieren.