„Syrian Links“: Geblieben ist nur die Kunst

Ihre syrische Heimat mussten sie wegen des Bürgerkriegs verlassen, doch ihre Kunst haben sie nicht aufgegeben: Ihr Schaffen gibt Einblick in das Erlebte. Präsentiert wird das in einer Programmserie von „Syrian Links“ in Wien.

„Der Klang unserer Musik ist stärker als die schrecklichen Geräusche des Krieges in Syrien“. Unter diesem Motto versucht „Syrian Links“ in Österreich lebende Künstler aus Syrien mit heimischen Kollegen zusammenzubringen. Nach einzelnen Veranstaltungen im Herbst des vorigen Jahres, startete am 25. Februar die erste zusammenhängende Serie mit unterschiedlichen Programmpunkten. Organisiert wird das Projekt vom Wiener Institut für internationalen Dialog und Zusammenarbeit (VIDC) im Zuge der Initiative „kulturen in bewegung“.

Salah Ammo Syrian Links

Manfred Werner

Der syrische Musiker Salah Ammo floh 2012 nur mit seinem Instrument.

Eröffnung mit Oud-Klängen

Den Auftakt der Veranstaltungsserie machte ein Konzertabend im Theater Akzent. Den ersten Auftritt des Abends hatte der Chor „Classical Voices for Peace“, der aus Mitgliedern des Chorakademie der Wiener Staatsoper besteht. Anschließend präsentierten die beiden Oud-Spieler Salah Ammo und Orwa Saleh arabisch-kurdische Musik. Unterstützt wurden sie dabei von einem syrisch-österreichischen Ensemble. Die Oud ist eine Kurzhalslaute aus dem Orient.

Veranstaltungshinweis:

Eröffnung der Veranstaltungsserie zu „Syrian Links“ am 25. Februar im Theater Akzent.

Die Sängerin Basma Jabr interpetierte orientalische Lieder und wurd dabei von Salah Ammo und Majd Jbail. Außerdem traten an diesem Abend die Tänzer Sakher Almonem und Lara Nonnel Almonem von der Tanzkompanie des Landestheater Linz auf, die eine Tanzperformance über Traum und Wirklichkeit vortrugen. Die visuelle Gestaltung stammte von der Fotografin Linda Zahra. Durch das Programm führten Mari Lang und Viola Raheb.

Sakher Amonem & Lara Amonem Syrian Links

Hubert Freimüller

Sakher Almonem und Lara Nonnel Almonem zeigten eine Tanz-Performance.

Grafitti im Arabischen Frühling

Ab 1. März ist die Ausstellung „Arabic Graffiti“ im Weltcafe in der Schwarzspanierstraße zu sehen. Der ägyptische Graffiti-Künstler El Teenen wird im Zuge der Eröffnung von seinen Aktionen vor und nach den Demonstrationen am Kairoer Tahrir-Platz berichten. Für die musikalische Unterhaltung am Eröffnungsabend sorgt das Hip-Hop-Projekt „Turning Tables Refugees“, das aus einer Gruppe unbegleiteter minderjährigen Flüchtlingen besteht.

Linda Zahra, die bei der Eröffnung von „Syrian Links“ für die Visuals zuständig ist, wird vom 8. bis 15. März im Hauptgebäude des Hauptbahnhofes eine Fotoausstellung präsentieren. Die Ausstellung „(Insight)“ der Künstlerin wird auf der „DigiWall“ beim Aufgang zu Bahnsteig 3-4 zu sehen sein. Gezeigt werden Portraits von syrischen Frauen, die in Österreich leben. Bei der Vernissage am 8. März findet eine Diskussion zum Thema „Syrische Frauen in Österreich“ statt.

Linda Zahra Ausstellung Syrian Links

Linda Zahra

Die Fotografien von Linda Zahra sind ab 8. März am Hauptbahnhof zu sehen.

Kindheitserinnerungen aus Damaskus

Am 10. März liest die in Syrien aufgewachsene Autorin Luna Al-Mousli aus ihrem Buch „Eine Träne. Ein Lächeln. Meine Kindheit in Damaskus“. Das Buch ist zweisprachig, in Deutsch und Arabisch, erschienen und beschäftigt sich mit den Erfahrungen der Künstlerin, die 14 Jahre in Damaskus lebte. Der zweite Programmpunkt an diesem Abend ist ein Konzert von Orwa Saleh, an diesem Abend jedoch mit dem Pianisten Christoph Cech und dem Komponisten und Jazz-Geiger Andreas Schreiber.

Der letze Programmpunkt ist die Ausstellung „Black Blood“ der Künstlerin Marwa Sarah. Zu sehen ist die Ausstellung im Pool 7 im ersten Bezirk, die Vernissage findet am 17. März statt. Die Künstlerin lebt seit 2013 in Wien, sie präsentiert ihre Werke, die in schwarz-weiß gehalten sind: „Schwarz und Weiß stehen in dieser Ausstellung für die ungelösten Probleme von Krieg und Frieden“

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