„Großer Aufholbedarf“ bei Radwegen

Trotz Regens und Kälte steigt ein Viertel der Wiener Fahrradfahrer auch im Winter auf sein Gefährt. 1.298 Kilometer Radweg gibt es derzeit, die Radlobby spricht von einem „großen Aufholbedarf“ und fordert mehr Budget.

„Wien hat eine gute Entwicklung hinter sich in der ersten Periode von Rot-Grün, aber vor allem im Marketingbereich. Das heißt, die Leute wurden informiert, dass Radfahren super ist, aber im Infrastrukturbereich gibt es noch großen Aufholbedarf“, sagt Alec Hager, Sprecher der Radlobby Wien, gegenüber „Wien heute“.

Im Vorjahr kamen in Wien 28 Kilometer Radweg hinzu. Insgesamt waren 19 Radwege vorgesehen, sechs davon konnten im Vorjahr fertiggestellt werden. Die restlichen 13 Wege sollen in den nächsten ein bis zwei Jahren fertiggestellt werden. „Es gibt immer wieder Projekte, wo es im Projektverlauf Einsprüche gibt, die werden bearbeitet, man schaut sich das noch einmal genau an und deswegen kommt es dann zu Verzögerungen“, sagt Martin Blum, Fahrrad-Beauftragter der Stadt Wien.

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60 Prozent der Wienerinnen und Wiener fahren mit dem Rad

Radlobby Wien: „Es fehlt an Budget“

Rund sechs Millionen Euro investiert die Stadt Wien in den Ausbau der Radwege. Für die Radlobby Wien ist das aber zu wenig: „Es fehlt ganz klar an Budget. In Norwegen zum Beispiel hat der Staat eine Milliarde Euro für den Ausbau von Langstreckenverbindungen zugesagt. Es geht darum, dass Städte wie Amsterdam oder Kopenhagen 30 Euro pro Kopf ausgeben und Wien davon maximal ein Siebentel“, sagt Hager. „Es wird sich auch bezahlt machen, weil jeder Kilometer, der mehr geradelt wird, macht sich im Gesundheitsbudget bemerkbar, weil die Leute gesünder sind.“

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Das 1.298 kilometerlange Radwegenetz entspricht einer Strecke von Wien nach Rom

Konkrete Pläne für Ende März angekündigt

„Natürlich gibt es budgetäre Restriktionen, wir versuchen Radwege zu bauen, wo es gut möglich ist und wo wir glauben die Qualität verbessern zu können“, sagt Blum. Fest steht, dass auch heuer die Radwege weiter ausgebaut werden sollen. „Es sind wichtige Lückenschlüsse geplant. Derzeit sind die Projekte noch in Arbeit“, sagt Blum. Ende März sollen dann die konkreten Pläne präsentiert werden.

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