400 Taxler demonstrierten gegen Uber

Wiener Taxler haben am Freitag ihren Unmut über die Konkurrenz, den Fahrtenvermittler Uber, kundgetan. Der Verein „Taxiclub Wien“ hatte zur Demo aufgerufen. Laut Polizei waren 400 Teilnehmer dabei.

„Fairness für das Taxigewerbe“ lautete das Motto des Taxiclubs für den Konvoi. Die Route führte von der Donaustadt über den Praterstern und den Ring bis zum Ballhausplatz.

Obmann Wolfgang Eberling zeigte sich mit dem Zulauf zufrieden. Man wolle die Politik zum Handeln bewegen, da Uber sich nicht an Gesetze halte und das Taxigeschäft ruiniere, ärgerte sich der Vereinschef. Sollte sich die Situation nicht ändern, seien weitere Protestmaßnahmen durchaus denkbar.

Route des Protestkonvois:

Arbeiterstrandbadstraße, Wagramer Straße, Reichsbrücke, Lassallestraße, Praterstern, Praterstraße, Aspernbrückengasse, Aspernbrücke, Julius-Raab-Platz, Ring bis Burgtheater, Josef-Meinrad-Platz, Löwelstraße, Ballhausplatz.

Innung: „Blanker Aktionismus“

Von der Innung fühlt sich der Club im Kampf gegen Uber im Stich gelassen. Diese ging am Donnerstag auf Distanz zur Aktion. Sie sei kontraproduktiv, kritisierte Gökhan Keskin, Obmann der Taxiinnung in der Wiener Wirtschaftskammer, per Aussendung. Man verstehe die Aufregung bezüglich Uber, aber „blanker Aktionismus“ sei kein geeignetes Mittel: „Wir als Innung gehen bereits rechtlich gegen Uber-Fahrer vor. Die bereits erstatteten Anzeigen werden auch nicht die letzten sein “ - mehr dazu in Uber vs. Taxi: Weiter Kampf um Kunden.

Uber sieht sich nicht als Konkurrenz

Der Fahrdienst Uber sieht sich nicht als Konkurrenz zum Taxigewerbe. „Unsere Nutzer sind vorher gar kein bis wenig Taxi gefahren. Das sind vor allem Menschen, denen das Taxi bisher schlichtweg zu teuer war“, teilte das Unternehmen in einer schriftlichen Stellungnahme mit.

Das Unternehmen wirbt in Wien mit billigeren Tarifen als das gesetzlich reglementierte Taxigewerbe. Die Fahrtenvermittler-App kooperiert dafür mit Mietwagenunternehmern. „Hauptsächlich sprechen wir die Gruppe der Autofahrer an und möchten diese Menschen dazu bewegen, ihr eigenes Auto zu Hause stehen zu lassen und sich auf einen lückenlosen Mix aus Öffentlichen Verkehrsmitteln, Carsharing, Citybike sowie Uber und auch Taxi zu verlassen“, meint man bei Uber.

Taxler protestieren gegen Uber

Hunderte Taxifahrer haben auf der Ringstraße lautstark gegen den Fahrtendienst Uber und auch gegen die eigene Innung protestiert.

FPÖ unterstützt Demo

Die Demonstration der Taxler fand Anklang bei der FPÖ. „Wir werden den - von der zahnlosen Innung leider boykottierten - berechtigten Protest natürlich begleiten und auch bei der Schlusskundgebung beim Kanzleramt mit vielen Unterstützern vor Ort sein“, ließ der FPÖ-Verkehrssprecher Anton Mahdalik am Donnerstag wissen.

Bei ÖVP-City-Bezirkschef Markus Figl sorgte die Demo für Nasenrümpfen. Denn sie reihe sich in eine Reihe von Kundgebungen am Ring. „Die Ringsperren nehmen Dimensionen und Auswüchse an, bei welchen die Innere Stadt zeitweise komplett vom Rest Wiens abgeschnürt wird. Das darf nicht sein. Auch hier leben und arbeiten Menschen, die zufahren müssen. Die Ringstraße ist nicht das Freizeitzentrum Wiens“, beklagte Figl. Das Demonstrationsrecht dürfe nicht missbraucht werden.

Erst am Donnerstag sorgte eine Demonstration der Milchbauern für Verkehrsbehinderungen in Wien - mehr dazu in Milchbauern protestieren mit Manifest.

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